Ludwigslust/gc/pm.  Am 8. Mai  2010 startet die 10. Sternfahrt für Demokratie und Toleranz im Landkreis Ludwigslust. Die Veranstalter – der Landkreis Ludwigslust und der Motorsportclub Grabow – rechnen mit 400 Teilnehmern. „Es ist gut, dass die Idee von damals zur Tradition geworden ist“, sagt Landrat Rolf Christiansen. „Flagge zu zeigen für Demokratie und Toleranz ist heute wichtiger denn je.“

Am Anfang war die Überzeugung, etwas tun zu müssen gegen rechtsextreme Szene und ihre Demonstrationen im Landkreis Ludwigslust. „Damals haben wir hier im Landratsamt mit Landrat Rolf Christiansen zusammengesessen und überlegt, ob wir eine Gegendemo veranstalten sollten“, erinnert sich der stellvertretende Landrat Reinhard Mach an das Jahr 2001. „Aber das schien uns wenig originell. Was wir wollten, war etwas, das so noch niemand zuvor auf die Beine gestellt hatte, eine augenfällige Aktion für Demokratie und Toleranz mit Ausstrahlung auf den gesamten Landkreis.“

So war die Idee geboren, gemeinsam mit starken und verlässlichen Partnern wie dem Motorsportclub Grabow jährlich eine Motorrad-Sternfahrt zu veranstalten. Zehn Jahre und fast 2000 Kilometer später hat diese Idee nichts von ihrer Wirkung eingebüßt. Wie in den Vorjahren, haben sich zur Jubiläumstour – der 10. Sternfahrt für Demokratie und Toleranz am 8. Mai – an die 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Ihr Motto: „Wir machen mit und zeigen Gesicht.“

Zwar mache die rechtsextreme Szene im Landkreis heute nicht mehr so augenfällig wie noch vor zehn Jahren mit Demonstrationen auf sich aufmerksam, sagt Landrat Christiansen, aber sie existiere nach wie vor und habe es mancherorts bis in die politischen Gremien geschafft. „Deshalb ist es heute mehr denn je wichtig, Flagge zu zeigen für Demokratie und Toleranz.“ Dieses Motto sei anerkannt, so Christiansen, „und ich stelle fest, dass auch in den Städten und Gemeinden, die wir im Rahmen der Sternfahrt besuchen, die Akzeptanz sehr hoch ist.“

Auch diesmal ist die Sternfahrt rund 200 Kilometer lang, sie führt von Ludwigslust über Wöbbelin, Schwerin, Wittenburg, Zarrentin, Vellahn und Lübtheen bis nach Grabow. „Natürlich ist auch der Spaß am gemeinsamen Motorradfahren dabei, wenn wir unterwegs sind“, sagt Norbert Stiegert, Chef der Streckenplanung vom Motorsportclub Grabow, „aber so viele Kilometer in Kolonne zu fahren, immer den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten – das schafft.“

Und nicht immer war das Wetter so ausgezeichnet. Da muss man kein Biker sein um zu ahnen, dass sich der Spaß bei vier, fünf Grad, Dauerregen oder Schneefall in Grenzen hält. So war es beispielsweise 2002, als Landrat Rolf Christiansen wegen des miserablen Wetters kein Trike mieten konnte und stattdessen als Sozius mitfuhr. Und den passionierten Motorradfahrer Reinhard Mach konnte 2004 auch ein eingegipster Arm mit von der Teilnahme an der Sternfahrt abhalten – er fuhr im Beiwagen einer alten BWM mit.

Bezeichnend für die Sternfahrt ist, schon wegen ihrer Botschaft, immer dort Station zu machen, wo viele Menschen sind. Also zum Beispiel kein Start am Rande der Stadt, auf der grünen Wiese, sondern schon seit 2003 im Ludwigsluster Lindencenter. Auch wenn es nicht immer so spektakulär ist wie in jenem Jahr, als gut und gerne 200 Motorräder unter den staunenden Blicken der Passanten mitten durch die Plaza-Mall fuhren:

„Für viele Besucher des Lindencenters ist es jedes Mal ein Erlebnis, so viele tolle Motorräder aus der Nähe sehen zu können“, sagt Center-Managerin Andrea Danda. Unterstützung gibt es vor Ort immer von der Bäckerei Allwörden und vom Fischhus, die Kaffee und belegte Brötchen für die Biker und Gäste bereithalten, und auch die von Gerald Steinfatt aufgelegte Rockmusik trägt zu einem gelungenen Start bei.

„Ich freue mich“, sagt Andrea Danda, „ dass auch die 10. Sternfahrt am 8. Mai hier im Lindencenter beginnen wird.“

Auch andernorts, überall dort, wo die Sternfahrt Station macht, unterstützen die Gemeinden mit Kulturprogramm und Speis und Trank, ist die Resonanz stets groß. Was einerseits die Biker erfreut, treibt andererseits den Ordnungshütern den Schweiß auf die Stirn. „Na, ganz so schlimm ist es nicht“, winkt Ralf-Peter Hirsch von der Polizeiinspektion Ludwigslust ab, „aber wenn so viele Motorräder und mancherorts auch viel Publikum zusammenkommen, dann muss das schon gut organisiert sein, zumal, wenn es um die Absicherung der Strecke geht.“

Deshalb begleitet die Polizei die Sternfahrt und ist schon im Vorfeld in die Planungen mit den Ordnungsbehörden eng eingebunden. „Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und mit den Ordungskräften des MSC Grabow klappt reibungslos“, lobt auch Hirschs Kollege Lutz Hesse, Leiter der Verkehrskontrollgruppe Schwerin.

Für die gute Organisation und ebenso die Besonnenheit der Biker spricht nicht zuletzt, dass es während der Sternfahrt bisher so gut wie keine Unfälle gab, allenfalls mal leichte Blessuren, um die sich die Teams von DRK oder ASB kümmern mussten. „Toi, toi, toi“, sagt Sternfahrt-„Veteran“ Karl-Heinz Rückheim, „bei so vielen Teilnehmern und einer so langen Strecke ist das nicht selbstverständlich.“ Nur wegen technischer Pannen blieb mal das eine oder andere Motorrad auf der Strecke, kam aber dank Rückheims Hilfe dennoch ins Ziel. Der Ludwigsluster Motorradhändler, der die Sternfahrt vom ersten Tag an begleitet, nahm defekte Fahrzeuge „huckepack“ auf seinen Servicewagen und half so manchem Biker aus der Klemme.

Besonders verbunden mit der Sternfahrt sind inzwischen auch etliche Biker aus den benachbarten Bundesländern und besonders aus Ludwigslusts Partnerlandkreis Borken. Schon bei der ersten Sternfahrt waren Biker aus dem westlichen Münsterland dabei, in Spitzenzeiten waren es bis zu 50 Gäste aus dem Kreis Borken, und auch diesmal werden wieder Bikerfreude aus Borken und Gemen mitfahren.

„Unsere Idee zur Sternfahrt für Demokratie und Toleranz hat im Kreishaus in Borken von Anfang an sehr viel Unterstützung gefunden“, sagt Reinhard Mach, „das Interesse ist sehr groß.“ Und es sei im Laufe der Jahre eine besondere Freundschaft zwischen den Bikern aus dem Kreis Borken und vom MSC Grabow entstanden, freut sich Mach. Auch das ist inzwischen ein gutes Stück Sternfahrt-Tradition.

Kontakt:
Landkreis Ludwigslust
Wiese@ludwigslust.de
http://www.kreis-lwl.de
 
Auf http://www.german-circle.de können Sie kostenlos für 9 Tage fremde oder eigene Nachrichten veröffentlichen lassen. Mailen Sie Ihre Texte und Bilder einfach an die Redaktion - redaktion@german-circle.de . Achten Sie bitte darauf, dass Ihre Bilder und Nachrichten frei von Rechten Dritter sind.
Vielen Dank!
Die Redaktion longchamp pas cher , louis vuitton soldes , nike air force , longchamp pliage pas cher , louboutin pas cher , sac longchamp pliage soldes , nike kobe 8 pas cher , longchamp pas cher , nike air force one pas cher