Stuttgart/gc/pm. Für die Entwicklung einer Redox-Flow-Batterie als elektrischer Speicher zum mobilen Einsatz in Fahrzeugen hat das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg dem Fraunhofer Institut für Chemische Technologie (ICT) einen Zuschuss in Höhe von 1,5 Millionen Euro im Rahmen der Landesinitiative Elektromobilität bewilligt.

„In der Redox-Flow-Batterie sehe ich eine der Schlüsseltechnologien für eine nachhaltige Mobilität“, so Wirtschaftsminister Ernst Pfister. „Denn sie kann durch den simplen Austausch einer Flüssigkeit an einer „Tankstelle“ wieder geladen werden. Der große Vorteil: Die bei normalen Batterieladevorgängen übliche Wartezeit entfällt. Alternativ dazu kann die Batterie aber auch günstig an der Steckdose geladen werden, wenn Zeit keine Rolle spielt.“

Bei der Elektrifizierung des Antriebsstrangs stellen Batterien heute noch die größte Herausforderung dar. Geringe Energiedichte, hohe Kosten, geringe Lebensdauer und Sicherheitsanforderungen sind die Probleme, die noch gelöst werden müssen. „Es sind neue Ansätze gefragt, die sich teilweise schon seit vielen Jahren in der Forschung und Entwicklung befinden, aber noch nicht befriedigend darstellbar sind“, so Ernst Pfister.

Ein Batteriesystem, bei dem sich die Energie speichernde Komponente (in diesem Fall Elektrolyt) austauschen und elektrisch wieder aufladen lässt, sind die Redox-Flow-Systeme. Sie sind in den 60er und 70er Jahren entwickelt worden, um größere Energiemengen stationär zu speichern. Neben der Speicherung von Energie in Form von Wasserstoff oder von Druckluft stellt die Speicherung von chemischer Energie in Redox-Flow-Batterien eine kostengünstige, energieeffiziente und flexibel anwendbare Möglichkeit dar.

Bis heute liegt der Schwerpunkt der Entwicklungen der Redox-Flow-Batterie in der kostengünstigen Speicherung großer Energiemengen mit möglichst geringem Wartungsaufwand und einer hohen Lebensdauer. Die Leistungs- und Energiedichte standen bisher nicht im Fokus.

Mit dem Forschungsvorhaben sollen Redox-Flow-Batterien hinsichtlich ihrer Leistungs- und Energiedichte für einen mobilen Einsatz in Fahrzeugen weiter entwickelt werden. Damit soll ein Energiespeicher zur Verfügung stehen, der durch den Austausch des entladenen gegen den geladenen flüssigen Elektrolyten, also ohne die bei einer Aufladung an der Steckdose üblichen Wartezeit, wieder „gefüllt“ werden, aber ebenso im Fahrzeug oder an einer Ladestation wieder aufgeladen werden kann.

Aktuell entsteht ein intensiver Wettbewerb um die Kompetenzführerschaft im Bereich der zukünftigen Mobilität. So wird in den Regionen in USA, Europa und Asien die Entwicklung und die Einführung der Elektromobilität mit unterschiedlichen Fördermaßnahmen unterstützt.

Auch die Länder Europas haben Maßnahmen eingeleitet, um dem Thema Elektromobiliät Vorschub zu leisten. In Deutschland wird mit dem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität das Ziel verfolgt, die Forschung und Entwicklung, die Marktvorbereitung und die Markteinführung von batterieelektrischen Fahrzeugen gezielt voranzutreiben. Neben dem bundesweiten Programm versuchen auch die Länder den bevorstehenden Paradigmenwechsel aktiv mitzugestalten. In Baden-Württemberg wurde im November 2009 eine Landesinitiative zur Förderung der Elektromobilität verabschiedet, die ergänzend zu bereits bestehenden Aktivitäten bis 2014 mit Mitteln in Höhe von 28,5 Millionen Euro gezielt Struktur- und Projektmaßnahmen unterstützen und das Innovationsklima nachhaltig optimieren wird.

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