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Afrika Gesundheit Pressemitteilung
Es geht um 9 Millionen Menschen
Kein Rückzug im Kampf gegen HIV/Aids gefordert
Redaktion: Ärzte ohne Grenzen
Eingestellt am  28.05.2010 Aktualitätsende 07.06.2010
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Berlin/gc/äog. Mit dem Bericht „No time to quit: HIV/Aids treatment gap widening in Africa“ warnt Ärzte ohne Grenzen vor dem Rückzug der internationalen Gebergemeinschaft aus dem Kampf gegen HIV/Aids.

Der Bericht analysiert, wie sich der Rückzug der Geber in acht Ländern südlich der Sahara auswirkt. Ärzte ohne Grenzen hat in diesen Ländern aus erster Hand erfahren, wie unzureichende Finanzmittel den Kampf gegen Aids gefährden.

„Neun Millionen Menschen weltweit benötigen dringend eine Behandlung und haben immer noch keinen Zugang zu lebensrettenden Medikamenten. Es besteht die Gefahr, dass viele von ihnen in den nächsten Jahren sterben, wenn die erforderlichen Maßnahmen nicht getroffen werden. Der Rückzug der Geber droht, all die Erfolge zu untergraben, die in den letzten Jahren erzielt wurden“, sagt Mit Philips, Expertin für Gesundheitspolitik bei Ärzte ohne Grenzen und eine der Autorinnen des Berichts. „Wie können wir den Kampf auf halber Strecke aufgeben und so tun, als sei die Krise überwunden?“

Das US-amerikanische PEPFAR-Programm zur Bekämpfung von HIV/Aids hat die Ausgaben für HIV-Medikamente 2009 und 2010 gesenkt und sein Gesamtbudget eingefroren. Der Globale Fonds, die größte Finanzierungsorganisation im Kampf gegen HIV/Aids, sieht sich mit einem massiven Finanzierungsdefizit konfrontiert. In den Jahren 2009 und 2010 wurden bereits genehmigte Länderzuschüsse um 8 bis 12 Prozent reduziert. Ein entscheidendes Datum wird die Geberkonferenz des Globalen Fonds im Oktober 2010 in New York sein, wo die Geberländer ihre Finanzzusagen für die nächsten 3 Jahre bekannt geben.

Die Kürzungen der Finanzmittel haben in Ländern wie Südafrika, Uganda und in der Demokratischen Republik Kongo unmittelbare Auswirkungen. In der Demokratischen Republik Kongo musste die Zahl neuer Patienten für eine antiretrovirale Therapie auf ein Sechstel reduziert werden.

Unterbrechungen und Verzögerungen der Medikamentenversorgung sind bereits Realität und könnten zur Regel werden, wenn nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Ärzte ohne Grenzen hat erst kürzlich Malawi, Simbabwe, die Demokratischen Republik Kongo, Kenia und Uganda mit Notfall-Medikamenten unterstützt.

„HIV/Aids bleibt eine massive Krise und erfordert eine außergewöhnliche Antwort. Ärzte ohne Grenzen fordert daher ein nachhaltiges und erneuertes Engagement der Geber und der nationalen Regierungen im Kampf gegen HIV/Aids, so dass dieser verheerenden Krise angemessen begegnet werden kann“, sagt Mit Philips.

Weitere Informationen und Vermittlung von Interviewpartnern:
Lena Langbein, Tel.: + 49 30 700 130 230, +49 163 8808 457, http://www.aerzte-ohne-grenzen.de

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