Hamburg/gc/pm. Die Hamburg Port Authority (HPA) unterstützt den Anschluss Hamburgs an das länderübergreifende europäische System zur Eisenbahnverkehrssicherung ERMTS (European Rail Traffic Management System). So wird die Hamburger Hafenbahn Teil eines signaltechnisch einheitlichen Bahnkorridors von Stockholm über Hamburg und München bis nach Neapel.
Dieser soll ab 2020 nicht nur Skandinavien mit der Alpenregion und dem Mittelmeer verknüpfen, sondern später auch über anschließende Korridore die Bahnverbindungen nach Südosteuropa bis ans Schwarze Meer verbessern. Ziel von ERTMS ist, durch einheitliche Signal- und Kommunikationssysteme die europäischen Bahnnetze, wie beim Lkw auf der Straße, durchgängig für jeden Zug befahrbar zu machen und die Leistungsfähigkeit der Strecken zu erhöhen.
Am 30. Juni 2010 traf sich der von der Europäischen Union eingesetzte Exekutivrat zur Einführung von ERTMS auf dem Korridor Stockholm – Neapel im Hamburger Hafen zu seiner zweiten Sitzung. Die HPA nutzte als Gastgeber die Gelegenheit, den Hamburger Hafen vorzustellen und darzulegen, wie wichtig eine Anbindung an das europäische Zugleitsystem ist.
„Wir möchten den Hafen mit den modernen, europaweiten Zugleitsystemen des ERTMS verknüpfen. Die Entwicklung transeuropäischer Netze ist im Interesse von Europas bedeutendstem Eisenbahnhafen und den Wirtschaftsräumen im Hinterland“, so Harald Kreft, Geschäftsleiter der Hafenbahn bei der HPA. Gleichzeitig machte Kreft deutlich, dass der Hamburger Hafen weitere transeuropäische Korridore nach Ost- und Südosteuropa benötige.
„Wir hoffen, dass sich die Bundesrepublik verstärkt für die Anbindung der deutsche Seehäfen stark macht“, so Kreft. Die HPA sei bereit einen entsprechenden Beitrag zu leisten. So soll das zum ERMTS-Projekt zugehörige Signalsystem ETCS (European Train Control System) in seiner ersten Stufe bei der Hafenbahn eingeführt werden.
An dem Treffen in Hamburg nahmen neben Vertretern aus den Verkehrsministerien der beteiligten Länder Schweden, Dänemark, Deutschland, Österreich und Italien auch EU-Koordinator Karel Vinck sowie Vertreter der zuständigen Bahninfrastrukturunternehmen teil.
Über ERTMS2009 unterzeichneten die beteiligten Staaten eine Interessenbekundung, nach der der sogenannte Korridor B von Stockholm über Hamburg und München nach Neapel mit dem europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystem (ERTMS) ausgestatten werden soll. Mit diesem Baustein will die EU-Kommission die Betriebsbedingungen auf den wichtigen transeuropäischen Strecken harmonisieren. Momentan gibt es innerhalb der EU mehr als 20 unterschiedliche Signal-, Kommunikations- und Kontrollsysteme, die den Zugverkehr innerhalb des Netzes managen. Die einzelnen Systeme sind untereinander nicht kompatibel.
Züge die grenzüberschreitend fahren, müssen mit mehreren Kontrollsystemen ausgestattet sein. Entsprechend hoch ist der Zeit- und Kostenaufwand im transeuropäischen Bahnverkehr.
Zunächst will die EU-Kommission zusammen mit den beteiligten Staaten die sechs wichtigsten Korridore innerhalb Europas ausrüsten. Die EU stellt hierfür Fördermittel bereit. Einen Großteil der Finanzierung müssen aber die einzelnen Staaten tragen.
Priorität hatte auf europäischer Ebene bisher die Ausrüstung des Korridors Rotterdam/Antwerpen – Mailand/Genua. Nun hofft Kreft, dass Deutschland und die EU sich ebenfalls für die Nord-Südverbindung über Hamburg und für weitere direkte Korridore Richtung Ost- und Südosteuropa einsetzen. Diese Strecken würden insbesondere den internationalen Verbindungen der deutschen Seehäfen zugutekommen.
Kontakt:Hamburg Port Authority AöR
Alexander Schwertner
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alexander.schwertner@hpa.hamburg.de http://www.hamburg-port-authority.de Hintergrundinformationen:Die Hamburg Port Authority betreibt seit 2005 ein zukunftsorientiertes Hafenmanagement aus einer Hand. Als Anstalt öffentlichen Rechts ist die HPA verantwortlich für die effiziente, Ressourcen schonende und nachhaltige Vorbereitung und Durchführung von Infrastrukturmaßnahmen im Hafen. Die HPA ist Ansprechpartner für alle Fragen der wasser- und landseitigen Infrastruktur, der Sicherheit des Schiffsverkehrs, der Hafenbahnanlagen, des Immobilienmanagements und der wirtschaftlichen Bedingungen im Hafen. Dazu stellt die HPA die erforderlichen Flächen bereit und übernimmt alle hoheitlichen Aufgaben und hafenwirtschaftlichen Dienstleistungen.
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