Zürich/gc. Der Flughafen Domodedowo im Süden von Moskau bietet westlichen Standard – und ist ein Beispiel für die Kraft des Wettbewerbs. Weil der Betrieb auf dem einst größten Moskauer Flughafen Scheremetjewo durch ausufernde Bürokratie und verlotternde Bauten immer unmöglicher wurde, zogen die wichtigsten Fluggesellschaften vom staatlichen Scheremetjewo in den privaten Flughafen Domodedowo.
In Domodedowo zeigt sich Moskau von seiner besten SeiteDas Beste am Moskauer Flughafen Domodedowo ist die VIP-Lounge, zu der eine Treppe aus der allgemeinen Abflughalle hinunterführt. Dort kann man sich in einen breiten Ledersessel fallenlassen und muss sich um nichts mehr kümmern. Flughafenmitarbeiter holen Ticket, Pass und Gepäck ab und kommen nach einer Weile mit der Bordkarte und Pass zurück. Wenn es Zeit ist, ins Flugzeug zu steigen, werden die Passagiere entweder mit dem Bus über das Vorfeld direkt zur Maschine gefahren oder über Abkürzungen durch das Terminal zum Abfluggate geführt. Im Flughafen Domodedowo zeigt sich Moskau von seiner besten Seite.
Perfekter Service – nicht nur für OligarchenDer Service kostet zwar extra, ist aber für jedermann zu haben, nicht nur für Prominente, Politiker oder Oligarchen. Er ist eines von vielen Zeichen dafür, dass man es am Flughafen von Domodedowo in Moskau ernst meint mit dem Bemühen, das Reisen den Passagieren so angenehm wie möglich zu machen. Auch im Rest des Terminals erinnert nichts mehr an den einstigen Ostblock-Mief.
Das Abfertigungsgebäude ist nach einer Komplett-Renovierung mit einer transparenten Fassade ausgestattet, viel Tageslicht strömt hinein und steht damit im wohltuenden Kontrast zum einst größten Moskauer Flughafen Scheremetjewo, dessen alte Terminals eher an Betonbunker erinnerten. n Domodedowo gibt es eine Vielzahl von Bars, Geschäften und Restaurants. In einem DVD-„Kino“ können die Passagiere rund um die Uhr in Einzel-, Zweier- oder Viererabteilen längere Wartezeiten überbrücken. Für kleine Kinder hat der Flughafen eigene Spielecken eingerichtet, den „großen Kindern“ bietet Domodedowo kostenlos drahtlosen Zugang zum Internet – selbst in Mitteleuropa ist das alles andere als eine Selbstverständlichkeit.
„In einem Zug“ von Domodedowo in die InnenstadtDie meisten Abstellpositionen für die Flugzeuge befinden sich in Domodedowo direkt am Gebäude. Bus-Transfers auf das Vorfeld sind eher selten – und wenn, dann bieten sie interessante Einblicke in die Vergangenheit der sowjetischen Luftfahrt: Auf der anderen Seite des Vorfeldes haben die russischen Fluggesellschaften Dutzende alter Tupolews oder Iljuschins abgestellt, die sie im Alltagsbetrieb längst durch Maschinen von Airbus oder Boeing ersetzt haben.
Domodedowo hat nicht nur ein modernes Terminal, der Flughafen ist auch gut zu erreichen. Die Züge des Rapid Transport System (RTS) verbinden den Flughafen in 40 Minuten mit dem Pawelezer Bahnhof in der Innenstadt – dort gibt es bereits Check-In-Schalter, Passagiere können auch ihr Gepäck aufgeben. Seit 2007 besteht eine zweite Verbindung zum Kalantschowskaja-Bahnhof.
Nur Aeroflot bleibt in ScheremetjewoDer Aufschwung des Flughafens begann mit dem Einstieg der privatwirtschaftlichen East Line-Gruppe, welche den früheren Inland-Flughafen Domodedowo 1996 für 75 Jahre gemietet hat. Das neue Flughafen-Management musste erhebliche Widerstände überwinden, um internationale Fluggesellschaften davon zu überzeugen, vom etablierten, aber scheußlichen Scheremetjewo-Flughafen umzuziehen.
British Airways machte 2006 den Anfang und damit war der Bann gebrochen. 2008 folgte Lufthansa und zog viele Partner in der Star Alliance nac, daruner Swiss und Austrian Airlines. Neben den guten Einrichtungen am Flughafen selbst profitiert der Flughafen auch davon, dass er die Heimat für große russische Fluggesellschaften ist.
S7 Airlines oder Transaero nutzen Domodedowo als ihre wichtigste Basis, sie haben mittlerweile Partnerschaften gegründet mit mitteleuropäischen Anbietern, die den Flughafen nun als Umsteigeknoten nutzen können. Die grösste russische Fluggesellschaft, die staatliche Aeroflot, ist allerdings in Scheremetjewo geblieben.
Domodedowo baut aus auf 35 Millionen Passagiere/JahrDem Wachstum von Domodedowo hat das keinen Abbruch getan. Im Jahr 2009 kam der Flughafen auf 18,9 Millionen Passagiere. In den ersten drei Monaten des Jahres 2010 zählte der Airport 4,3 Millionen Passagiere, das waren fast 36 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Damit war Domodedowo der am schnellsten wachsende Flughafen Europas und der grösste in Moskau vor Scheremetjewo und Wnukowo.
Damit die vielen zusätzlichen Passagiere auch Platz finden, expandiert Betreiber East Line das Gebäude. Terminal 3, das für Inlandsflüge genutzt werden soll, ist voraussichtlich im Jahr 2012 fertig und soll die Kapazität des Flughafens auf 28 Millionen Gäste pro Jahr steigern. Auch ein viertes Abfertigungsgebäude ist geplant, damit würde der Flughafen bis zu 35 Millionen Passagiere betreuen können. Die vier Gebäude sollen alle miteinander verbunden sein, so dass sie auch für Umsteigeverbindungen geeignet sind.
Bildunterschrift 1:Domodedowo baut aus auf 35 Millionen Passagiere/Jahr.
Foto: Jürg Vollmer/maiak.info
Bildunterschrift 2:Der Flughafen Moskau-Domodedowo: Bietet im Innern westlichen Standard und zeigt von Aussen – gerade im Abendlicht – elegantes Design. Foto: Jürg Vollmer/maiak.info
Den Originalbeitrag lesen Sie hier:
http://www.maiak.info/moskau-flughafen-domodedowo-russland Nachtrag zu diesem Artikel:Der Beitrag über den Moskauer Flughafen Domodedowo ist der erste Teil einer Serie über Flughäfen in Russland und den GUS-Ländern. In der Russland-Berichterstattung gibt es eher selten positive Meldungen, weshalb dieser lobende Beitrag auffällt. Der Grund für das Lob ist schnell erklärt: Der private Flughafen Domodedowo wird für russische Verhältnisse außergewöhnlich gut geführt. Dies insbesondere im Vergleich zum benachbarten staatlichen Flughafen Scheremetjewo. Dabei wurde unserer Redaktion wieder einmal bewusst, wie anders die Berichterstattung aus Russland in den deutschsprachigen Ländern ankommt. In Russland-Beiträgen erwartet man automatisch Klagen über schlechte Dienstleistungen und pointierte westliche Kritik dazu. Wenn einmal etwas wirklich gut ist - und der Flughafen Domodedowo ist ein Wohltat für regelmäßige Russland-Reisende - dann stellt der Leser die Berichterstattung in Frage - und nicht sein Weltbild. Jürg VollmerKontakt:maiak
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Jürg Vollmer
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