Sternberg/gc. Da stand er also, der Jubilar, vor dem Altar in seinem von der Mutter genähten und bestickten, roten Festgewand und schaute verschmitzt in eine so voll besetzte Kirche, wie er sie schon sehr lange nicht mehr erlebt hatte. Und so strahlte er, freute sich wahnsinnig und bedankte sich von ganzem Herzen immer wieder – der katholische Pfarrer zu Sternberg, Horst Gollnick. „50 Jahre Priester – er nennt sich Horst Gollnick – 50 Jahre hatte ich ein Zuhause in der Kirche in Sternberg, 50 Jahre hatte ich Freunde, ich danke dem Herrn für 50 gute Jahre und hoffe auf noch viele, weitere, gute Jahre...“, spricht der Pfarrer, der inzwischen als jüngstes Kind einer Großfamilie (11 Geschwister) 76 Jahre alt und eigentlich im Ruhestand ist, zu seinen Jubiläumsgästen. Er dankt auch der „Sternberg-Stadt, die Gott mir zur Heimat gegeben hat“ und erzählt von seinem Vertrauten am See, einem Baum, dem er vor oder nach seinem täglichen Baden seine Träume und Gedanken anvertraut. Die Arme vor der Brust gekreuzt, die Hände zur Faust geballt und gegen sein Herz gedrückt – immer wieder bringt er so Dank und Freude aus und spart, wie es seine ganz eigene, humorvolle Art ist, nicht mit Kritik und Scherz über sich selbst. Horst Gollnick – ein Priester, dem der Schalk im Nacken sitzt, was diesen Festgottesdienst zu einem besonderen, teils lustigen, aber auch sehr nachdenklichen Erlebnis macht. Viele Gäste waren gekommen, Pfarrer Bernd Woyzischke aus der katholischen Gemeinde Bützow/Schwaan/Sternberg z. B., Bundestagsabgeordnete Karin Strenz, Bürgermeister Jochen Quandt und sein Stellvertreter Olaf Steinberg und natürlich auch Vertreter der Sankt-Pius-Gemeinde Sternberg selbst. Anke Kaminski gratulierte dem Jubilar auch im Namen des Kirchgemeinderates und des Pfarrgemeinderates und erinnerte für alle an den Werdegang ihres Pfarrers: „Am 1. Juli 1960 wurden Sie in Schwerin, in der Sankt-Anna-Kirche geweiht. Zunächst waren Sie als Kaplan in Rostock, dann in Wismar und danach in Waren an der Müritz als Pfarrer tätig. Später kamen noch neun Jahre in der Gemeinde Neubukow dazu. Vom bischöflichen Amt wurden Sie dann, von 1979 bis 1993, für die Erwachsenenseelsorge eingesetzt. Während dieser Zeit hatten Sie bereits Ihren Wohnsitz im Pfarrhaus Sternberg...“ 1981 wurde Horst Gollnick als Pfarrer in der Sternberger katholischen Gemeinde. Und das war für die Mitglieder der Sankt Pius-Gemeinde eine gute Entscheidung, wie Anke Kaminski betonte. Nach wie vor übernimmt der Pfarrer mit dem großen Herzen seelsorgische Aufgaben, denn auch mit 76 Jahren ist er noch lange nicht aus der Gemeinde und der Stadt Sternberg wegzudenken.
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