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Deutschland Umwelt Pressemitteilung
Illegaler Gen-Mais in Mecklenburg-Vorpommern
Transparenz von allen Bundesländern gefordert
Erstes Bundesland veröffentlicht betroffene Flächen
Redaktion: Greenpeace Deutschland
Eingestellt am  16.07.2010 Aktualitätsende 25.07.2010
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Hamburg/gc/pm. Als bislang einziges Bundesland hat Mecklenburg-Vorpommern freiwillig Greenpeace und Bioland bekannt gegeben, wo dieses Jahr (2010) gentechnisch verunreinigtes Maissaatgut ausgesät wurde.

Demnach wurde es auf insgesamt 53 Hektar ausgebracht. Das verunreinigte Saatgut der Firma Pioneer Hi-Bred wurde in sieben weiteren Bundesländern ausgesät. Zwar haben diese angeordnet, die Maispflanzen zu vernichten. Sie haben aber nicht die betroffenen Flächen bekannt gegeben.

So verweigert beispielsweise  Baden-Württemberg, wo rund 90 Landwirte mit insgesamt etwa 640 Hektar von dem Saatgut-Skandal betroffen sind, die Informationen. In den vergangenen Jahren konnten Greenpeace und Bioland die Veröffentlichung betroffener Flächen nur über den Klageweg erreichen.

„Auch die anderen Bundesländer müssen jetzt veröffentlichen, wo der illegale Gen-Mais ausgesät wurde. Nur so können sich benachbarte Landwirte, Saatguthersteller, Imker und Gärtner darüber informieren, ob ihnen Schaden droht“, sagt Stephanie Töwe, Gentechnik-Expertin von Greenpeace.

„Die Flächen müssen zudem im Standortregister des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit für jeden zugänglich eingetragen werden. Nur so ist Transparenz zu erreichen.“ Verunreinigtes Saatgut wurde in Baden-Württemberg,  Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen ausgesät.

Saatgutproduzent will für den Schaden nicht aufkommen
Bioland und Greenpeace werfen dem Saatgutproduzenten Pioneer Hi-Bred vor, die betroffenen Landwirte nicht entschädigen zu wollen. „Die Landwirte dürfen nicht auf ihrem Schaden sitzen bleiben. Pioneer muss die Landwirte umgehend und angemessen entschädigen“, fordert  Thomas Dosch, Präsident von Bioland.

Die Forderung aus Politik und der Saatgutbranche, Schwellenwerte für gentechnische Verunreinigungen im Saatgut einzuführen, lehnen Bioland und Greenpeace entschieden ab. „Ein Recht auf Verschmutzung darf es nicht geben. Die EU-Regelung der Nulltoleranz muss Bestand haben“, so Thomas Dosch. Danach darf Saatgut nicht vermarktet werden, wenn es auch nur minimale Spuren von nicht zugelassenen Gentech-Sorten enthält. Bioland und Greenpeace fordern, Saatgut stärker zu überprüfen, damit die Saatgutfirmen ihre Qualitätssicherung verbessern.

Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium stellte erst Mitte April 2010 fest, dass das Maissaatgut mit der gentechnisch veränderten Sorte NK603 verunreinigt ist. NK603 ist in der EU nicht zum Anbau zugelassen. Nach einer Vereinbarung der Bundesländer sind aber die  Ergebnisse der regelmäßig im Frühjahr durchgeführten Saatgutproben  bis zum 31. März zu veröffentlichen. Durch die verzögerte Bekanntgabe wurde das kontaminierte Saatgut aus Niedersachsen nicht rechtzeitig  aus dem Handel genommen und statt dessen an Landhändler in sieben  weitere Bundesländer geliefert.
 
 
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Auskunft des Landwirtschaftsministeriums MV hier (codewortgeschützt)!
Übersicht von Bioland über kontaminierte Proben hier (codewortgeschützt)!
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