Potsdam/gc/pm. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um den Bau der Synagoge mit Gemeindezentrum in Potsdam hat sich Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck in einer Reihe von Gesprächen informiert. Er traf unter anderen mit Vertretern von Jüdischer Gemeinde und Bauverein Neue Synagoge Potsdam sowie mit Rabbiner Yitzhak Ehrenberg vom Präsidium der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands/ORD zusammen.
Platzeck zeigte sich erfreut über die lebhafte, vielseitige und ernste Diskussion aller Beteiligten und bekräftigte seine Unterstützung für den vorliegenden Entwurf.
„Nach Potsdam und in das Land Brandenburg gehört lebendiges Judentum aller Couleur. Ich bin davon überzeugt, dass die neue Synagoge mit Gemeindezentrum ein Ort für gelebtes Judentum in Potsdam und eine Bereicherung über die Landeshauptstadt hinaus wird“, sagte Matthias Platzeck heute.
Jüdisches Leben in Potsdam könne sich nur nachhaltig entwickeln, wenn die Synagoge zusammen mit dem Gemeindezentrum nun auch gebaut werde. „Es gibt 500 Jüdinnen und Juden in Potsdam. Deren Wunsch, wieder in einer Synagoge beten zu können, ist uns Verpflichtung. Durch das Engagement Vieler gibt es nun ein Grundstück, eine gesicherte Finanzierung und einen würdigen und realisierungsfähigen Entwurf, der auch den architektonischen Ansprüchen seiner sensiblen Umgebung Rechnung trägt“, so Platzeck.
Der vorliegende Entwurf der Haberland Architekten sei als Ergebnis eines europaweiten Architekturwettbewerbes mit großer sachlicher und religiöser Sorgfalt und auf der Basis eines intensiv und öffentlich diskutierten Konzeptes entstanden. „Mein Eindruck aus den vielen Gesprächen ist, dass dieses Konzept den Wünschen und den Bedürfnissen jüdischen Lebens in Potsdam am besten gerecht wird“, sagte Platzeck.
Auch Rabbiner Yitzhak Ehrenberg, der das Projekt von Beginn an in allen religiösen Fragen beratend begleitete, betonte noch einmal, dass „alle in das Projekt des Synagogen- und Gemeindehausbaus involvierten Personen, mit allem Respekt, Ernsthaftigkeit und Achtung der Sache zugetan sind, um ein perfektes Objekt zu bauen, sowohl aus halachischer Sicht als auch von der Bequemlichkeit. Es gibt keinerlei religiöse Einwände gegen das Projekt.“
Rabbiner Ehrenberg betonte zudem, dass bei allen derartigen Projekten zwingend eine direkte Verbindung von Synagogenräumen und Gemeindezentrum erforderlich sei. „Die jüdischen Gemeinden brauchen diese Verbindung für ihre weitere Entwicklung.“
Man habe in Deutschland die Erfahrung gemacht, dass gerade durch das jüdisch-soziale Leben in einem Gemeindezentrum wieder mehr Mitglieder den Gottesdienst besuchten.
Unterstützung erfährt das Vorhaben auch von Charlotte Knobloch, der Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Sie hatte in einem Schreiben an Ministerpräsident Matthias Platzeck – auch unter Bezugnahme auf frühere Gespräche mit der Landesregierung - noch einmal das Interesse des Zentralrates an dem Projekt unterstrichen:
„Gerade weil das jüdische Leben in Potsdam sich so vielseitig und zukunftsorientiert zeigt, bin ich davon überzeugt, dass eine Umsetzung des Entwurfes von Haberland Architekten, wie ihn die Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam anstrebt, einen großen Gewinn nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für die Stadt Potsdam und das Land Brandenburg darstellen würde.“ Diese Haltung bekräftigte Charlotte Knobloch gegenüber dem Ministerpräsidenten auch jüngst in einem Gespräch.
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