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Russland Militär Bericht
Militärschulen als Teil des Bildungssystems in Russland
Suworow-Kadetten
Peter der Große gründete die erste Militärschule in Russland
Redaktion: Jürg Vollmer / maiak.info
Eingestellt am  25.07.2010 Aktualitätsende 03.08.2010
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Zürich/gc. Die Suworow-Kadetten sind Nachfolger der ersten „militärischen Jugendlehranstalt“ in Russland, die Peter der Grosse 1701 gründete. Seit 1943 werden in den Suworow-Militärschulen aus 11jährigen Knaben in einer bis zu sieben Jahre dauernden, harten Ausbildung die künftigen militärische und politische Führungskräfte geformt. Nun wird in Russland über die Abschaffung dieser erfolgreichen Militärschulen diskutiert.

Peter der Grosse gründete die erste Militärschule in Russland

Die ersten Kadettenanstalten in Russland gründete Zar  Peter der Grosse ab 1701. Nur Söhne von Adligen und hohen Offizieren konnten diese Militärschulen besuchen. Feldherren wie Admiral  Fjodor Uschakow, Generalfeldmarschall  Michail Kutusow und Generalissimus  Alexander Suworow wurden darin ausgebildet – und schickten ihre Söhne wiederum in Militärschulen.

Die Kadetten lernten militärische Disziplin und Disziplinen, sie wurden in Fremdsprachen unterrichtet und erhielten eine breite Allgemeinbildung. Als Absolventen der Militärschulen bildeten sie eine angesehene Kaste der russischen Gesellschaft. Sie verkörperten Tugend, Tapferkeit und Treue zum Vaterland.

Zwei Jahrhunderte später – in den letzten Zaren-Jahren – wurden die Militärschulen für begabte Söhne aus dem „Volk“ geöffnet. Trotzdem schlossen die kommunistischen Bolschewiki nach der  Oktoberrevolution 1917 die Kadettenanstalten, weil diese zu „elitär“ waren.

Stalin gründete 1943 die ersten Suworow-Militärschulen
Im Zweiten Weltkrieg erinnerte sich Stalin an die guten Erfahrungen des zaristischen Russlands mit Kadettenanstalten. Er gründete die Nachimow-Marineschulen und die Suworow-Militärschulen. Letztere wurden nach dem legendären Generalissimus  Alexander Suworow benannt, der 1799 mit einer russischen Armee die Schweizer Alpenpässe überquert hatte.

1943 wurden in Charkow, Twer, Krasnodar, Kursk, Woronesch, Nowotscherkassk, Orel, Wolgograd und Stawropol die ersten neun Suworow-Militärschulen eröffnet. Dazu kamen noch je eine Suworow-Militärschule in Taschkent und Kutaissi für Kinder von Grenzsoldaten.

In den Suworow-Militärschulen werden Knaben ab 11 Jahren aufgenommen, deren Ausbildung zwei, drei oder sieben Jahre dauert. In den ersten Jahrgängen waren es oft Waisen oder Söhne von Soldaten, die an der Front umgekommen waren. Bis heute wird die Tradition hoch gehalten, benachteiligten Jugendlichen als Suworow-Kadetten eine gute Ausbildung zu ermöglichen.

Suworow-Kadetten im Schützengraben und im Tanzsaal
Für die militärische Fachausbildung und den Schulunterricht in den Suworow-Militärschulen beorderte Stalin die besten Offiziere und Pädagogen von der Front zurück. Sie bildeten die Kadetten nicht nur für den Schützengraben aus. Wie im zaristischen Russland erhielten die Suworow-Kadetten Fremdsprachenunterricht und eine breite Allgemeinbildung bis hin zum Tanzunterricht, zu Konzert- und Theaterbesuchen.

Aufgrund der guten Erfahrungen wurden nach 1944 neun weitere Suworow-Militärschulen eröffnet. Die insgesamt 19 Militärschulen mit je 500 Kadetten wurden bis Ende der 1990er Jahre immer wieder reorganisiert, in andere Städte verlegt, die Schulen oder die Städte wechselten ihre Namen. Unverändert blieb nur ihre Aufgabe und die harte Selektion der Suworow-Kadetten.

Suworow-Kadetten absolvieren eine strenge Mittelschule in Uniform
Bis heute müssen die Aspiranten strenge Prüfungen in der russischen Sprache und Mathematik sowie Sporttests bestehen. Dazu kommen gründliche medizinische und psychologische Abklärungen, die späteren Suworow-Kadetten sollen stabile Persönlichkeiten sein.

Die Moskauer Suworow-Musikschule sucht zudem besonders talentierte Kadetten, die eine strenge musikalische Ausbildung erhalten. Sie sind als Paradetruppe der Suworow-Kadetten weltweit bekannt und regelmässig bei uns auf Tournee.

Die Suworow-Kadetten absolvieren Führerscheinprüfungen verschiedener Kategorien, Funkerprüfungen etc. – und sie lernen neben dem Exerzieren auch Nähen und Bügeln. Bis heute zeichnen sich die Suworow-Militärschulen durch einen straff geregelten Tagesablauf aus, der von den Suworow-Kadetten strengste Disziplin und grossen Ehrgeiz verlangt. Sie sollen treue Kameraden sein – aber jeder soll danach streben, der Beste zu werden.

Wladimir Putin förderte ab 1999 die Suworow-Kadetten
Seit 1950 die ersten Suworow-Kadetten abschlossen, kamen ganze Generationen militärischer und politischer Führungskräfte aus den Suworow-Militärschulen. Nach dieser Mittelschule in Uniform können sie direkt in Höhere Militärische Lehranstalten oder mit Eintrittsexamen in nichtmilitärische Hochschulen eintreten. Die Suworow-Militärschulen und mit ihnen die anderen Militärschulen sind damit ein wichtiger Teil des russischen Bildungssystems.

Wladimir Putin ließ ab 1999 die Suworow-Militärschulen weiterentwickeln, nachdem um 1962 elf der damaligen Kadettenanstalten geschlossen wurden. Heute werden die Suworow-Kadetten noch in den Städten Moskau, Jekaterinburg, Kasan, St.Petersburg, Wladikawkas, Twer, Uljanowsk und Ussuriysk ausgebildet.

Werden die Suworow-Militärschulen abgeschafft?
Mit der Reform der russischen Streitkräfte – und den dazu gehörenden rigorosen Sparübungen – werden die vorbereitenden Militärschulen aber schrittweise zurückgestuft. Ein erstes Zeichen dafür war der 9. Mai 2009, als auf dem Roten Platz in Moskau alle Militäreinheiten, -Schulen und -Akademien vorbei defilierten – nur die Suworow-Kadetten und Nachimow-Kadetten fehlten erstmals seit Jahrzehnten.

Gemäß dem Oberkommandierenden der russischen Landstreitkräfte, General Alexander Postnikow, mussten sich die Suworow-Kadetten auf das Staatliche Examen vorbereiten. In früheren Jahren war dies kein Problem, zumal traditionell die besten Kadetten für den Roten Platz ausgewählt wurden.

Auch am 9. Mai 2010 durften die Suworow-Kadetten nicht über den Roten Platz defilieren und General Postnikow erklärte, dass die Suworow-Militärschulen für den Jahrgang 2010 keine neuen Kadetten mehr aufnehmen dürfen. Frühere Suworow-Kadetten wie Ex-Aussenminister  Igor Iwanow sind deshalb alarmiert und befürchten, dass diese erfolgreichen Militärschulen abgeschafft werden sollen.

Den Originalbeitrag mit weiteren thematisch interessanten Links lesen Sie hier: http://www.maiak.info/suworow-kadetten-russland-militaerschule

Bildunterschrift:
Im Bild, Suworow-Kadetten: Stehen die erfolgreichen Militärschulen vor dem Aus? Foto: Kommunikation Heer, Bern

Kontakt:
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Jürg Vollmer
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