Redefin/gc/ak. Der Besuch des Landgestütes von Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Mittwoch führte bereits vor der angekündigten Pressekonferenz zu zwei gravierenden personellen Veränderungen. So lässt der bisherige Stellvertreter des Gestütsleiters seine Geschäfte solange ruhen, bis die auch gegen ihn persönlich vorgetragenen Vorwürfe aufgeklärt sind. Darüber hinaus übernimmt mit sofortiger Wirkung Hans-Thomas Sönnichsen als kommissarischer Geschäftsführer die Leitung des Landgestüts. Damit soll die krankheitsbedingte Vakanz in der Leitung des Landgestüts überbrückt werden. Der 65-jährige gelernte Landwirt Sönnichsen hat in den letzten 16 Jahren die Landgesellschaft M-V aufgebaut und erfolgreich gelenkt. Jetzt soll der kommissarische Leiter die intensive Prüfung der gegen das Gestüt gerichteten anonymen Vorwürfe weiter vorantreiben. Zugleich soll er dem Landgestüt helfen, die Konzeption für die weitere Gestütsentwicklung auf den Weg zu bringen und über eine bundesweite Ausschreibung baldmöglichst einen geeigneten Nachfolger für den bisherigen und schwer erkrankten Gestütsleiter Dr. Hoffmann zu finden. Zu den erhobenen Vorwürfen gegen MItarbeiter des Landgestütes teilte Backhaus folgendes mit: „Es wurden alle, großteils anonym eingegangenen Vorwürfe, überprüft, darüber hinaus auch, ob Mitarbeiter in anderen Bereichen gegen dienst-, arbeits- oder vergaberechtliche Vorschriften verstoßen haben.“ Dabei seien auch Schwachstellen aufgedeckt worden, die Handlungsbedarf nach sich zögen, wie beispielsweise die Vereinbarung zwischen dem Landgestüt und dem Reit- und Fahrverein zur Nutzung von gestütseigenen Anlagen und Einrichtungen. Darin ungenügende Regelungen hätten Verhaltensweisen heraufbeschworen, die den Anschein der Vorteilsnahme erwecken konnten. „Diese Vereinbarung ist daher bis auf weiteres außer Kraft gesetzt. Sie wird zügig überarbeitet und den Erfordernissen angepasst“, so der Minister, der auch Anpassungen in den Bereichen Organisations- und Personalführung des Landgestüts für erforderlich hält. Noch liege ein endgültiges Untersuchungsergebnis nicht vor. Backhaus richtete an die anonymen Informanten den Appell, „Ross und Reiter zu nennen und die Fakten auf den Tisch zu legen.“ In jedem Fall stehe das Gestüt nicht zur Disposition. Im Gegenteil, es soll bis zum Jahr 2013 für rund neun Millionen Euro zu einem Kompetenzentrum für Pferdezucht, Pferdesport und Pferdehaltung ausgebaut und zu einem Wirtschaftsbetrieb, der auf sicheren Füßen steht, entwickelt werden. Sie wollen mehr über das Redefiner Landgestüt und die Höhepunkte des Pferdesports erfahren: www.landgestuet-redefin.de. |