Startseite Home Suche Fotos Archiv Service Leserpost Redaktion Impressum Autoren Newsletter German-Circle

NACHRICHTEN ( 1 )

NEWS ARTIKEL
  | einen Leserbrief schreiben | diesen Artikel versenden | ... zurück
Russland Medien Bericht
Russian-Fires.ru: Infos für Waldbrandopfer
In der Hitze des Waldes
Website sammelt und visualisiert Infos über russische Waldbrände
Redaktion: Jürg Vollmer / maiak.info
Eingestellt am  16.08.2010 Aktualitätsende 25.08.2010
Sie dürfen diesen Text mit Nennung des Autors und von maiak.info honorarfrei vervielfältigen, verbreiten und öffentlich zugänglich machen.
Zürich/gc.  In den Wald- und Torfbränden in Russland greifen Internetnutzer zur Selbsthilfe: Russian-Fires.ru heisst die erste russische Website, die Informationen über die Brände sammelt, bündelt und auf Landkarten visualisiert. Nach dem so genannten Ushahidi-Prinzip erhalten professionelle und freiwillige Helfer einen Überblick, wo bei den Wald- und Torfbränden in Russland Hilfsmittel, Logistik, Kleidung, Nahrung und Wohnraum fehlen. Fotos aus dem Brandgebiet (in Russisch kommentiert) finden Sie hier .

Vorbilder waren Ushahidi in Kenia und Haiti
„Ushahidi“ entstand in der Krise nach den Wahlen in Kenia Anfang 2008 und ist eine Internet-Plattform, auf der kollektive Kriseninformationen öffentlich zugänglich gemacht werden. Das Wort „Ushahidi“ steht in der Bantu-Sprache  Swahili für eine „Zeugenaussage“. Tatsächlich sammelt Ushahidi Informationen direkt von Betroffenen vor Ort, welche sich meist über das Mobiltelefon mit SMS, Twitter oder E-Mail bei der Plattform melden. Diese Informationen werden von freiwilligen Mitarbeitern verifiziert, gebündelt und auf Landkarten visualisiert. Bekannt wurde Ushahidi nach den Erdbeben in Haiti, als 80.000 Nachrichten von der lokalen Bevölkerung eingingen und sogar die UNO und das IKRK ihre Arbeit mit dieser Plattform koordinierten. Nun wird das Ushahidi-Prinzip erstmals in Russland angewendet.

Russian-Fires.ru sammelt Informationen über die Waldbrände in Russland
Die anhaltenden  Wald- und Torfbrände in Russland seit Juli 2010 forderten nach offiziellen Angaben mindestens 50 Tote, wobei Hilfsorganisationen von weit mehr Opfern ausgehen. Deshalb greifen die Internetnutzer in Russland zur Selbsthilfe. „In der Geschichte des Einsatzes von Internettechnologie zu humanitären Zwecken sind Plattformen wie Russian-Fires.ru ein Meilenstein“, erklärt Daniel Stauffacher, Direktor der Genfer Stiftung ICT4Peace (Informations- und Kommunikationstechnologie für den Frieden), die den Einsatz moderner Kommunikationsmittel als Werkzeug des Krisenmanagements erforscht.

1.000 Meldungen in 10 Tagen gesammelt und visualisiert
Gegründet wurde Russian-Fires.ru am 2. August 2010 von den russischen Bloggern Gregory Asmolov und Alexey Sidorenko, die mit freiwilligen Programmierern und der weltweiten Ushahidi-Foundation diese russischsprachige Internet-Plattform innert wenigen Tagen auf die Beine stellten. Hunderte von Informanten sandten innerhalb weniger Tagen mit SMS, Twitter oder E-Mail rund 1.000 Meldungen an Russian-Fires.ru, die in den ersten zehn Tagen von 150.000 Nutzer gelesen wurden. Auf der Plattform Russian-Fires.ru ist zuerst einmal eine Landkarte zu sehen mit Symbolen für die einzelnen Wald- und Torfbrände in Russland. Beim Klicken auf ein Symbol kann man einzelne Augenzeugen-Meldungen lesen, in stark betroffenen Gebieten oft mehrere Hundert Meldungen.

Ein Schritt zu einer verantwortungsvollen Zivilgesellschaft in Russland
Russian-Fires.ru ist einerseits interessant für Journalisten oder andere Informationssuchende. Russian-Fires.ru ist aber vor allem eine Brücke zwischen denjenigen, die Hilfe brauchen und denen, die helfen wollen. Die Internet-Plattform hat zwei Haupt-Kategorien: Auf der Seite „Wir brauchen Hilfe“ wird aufgezeigt, was konkret an welchem Ort in Russland gebraucht wird. Von Hilfsmitteln für die Löscharbeiten über Logistik bis zu Kleidung, Nahrung oder einem Dach über dem Kopf. Auf der Seite „Ich will helfen“ bieten umgekehrt hilfsbereite Russen kostenlos Hilfsmittel, Logistik, Kleidung, Nahrung und Wohnraum an.

Für die Macher ist Russian-Fires.ru ein wichtiger Schritt zu einer verantwortungsvollen  Zivilgesellschaft oder Bürgergesellschaft in Russland. „Die Wald- und Torfbrände in Russland zeigen, dass es ein großes Potenzial gibt für gegenseitige Hilfe in der russischen Gesellschaft. Dieses Potenzial realisieren viele Bürger jetzt zum ersten Mal, wo sie deutlich sehen, dass die Regierung unfähig ist, eine solche Katastrophe effizient und effektiv zu bewältigen.“

SMS, Twitter, E-Mail und Filme aus den Waldbrandgebieten
Auf Russian-Fires.ru werden auch Videos eingereicht, wobei mitunter dramatische Erlebnisse zu sehen sind. Wie zum Beispiel vier junge Russen, die mit ihrem Mitsubishi-Geländewagen als freiwillige Helfer in das Dorf Tamboles im Gebiet  Nischni Nowgorod gefahren sind – und dort einen Albtraum erlebten. Innert Sekunden wurden die vier jungen Helfer von einer rasenden Feuerwalze eingeholt und verbrannten beinahe in ihrem Geländewagen. Da halfen ihnen auch die Informationen von Russian-Fires.ru nicht weiter.

Videostream im Originalartikel auf http://www.maiak.info/russian-fires-ushahidi-crowdsourcing-russland-waldbrand (Eingeschlossen im Waldbrand: Vier freiwillige Helfer im Dorf Tamboles im Gebiet Nischni Nowgorod)

Bildunterschrift:
Die Website Russian-Fires.ru sammelt nach dem Crowdsourcing-Prinzip Informationen über die Waldbrände in Russland, bündelt und visualisiert sie auf Landkarten. Screenshot: Jürg Vollmer / maiak.info

Kontakt:
maiak
The Newsroom of Eastern Europe
Jürg Vollmer
Chefredakteur
 Räffelstraße 28
Postfach 5093
8045 Zürich (Schweiz)
Tel.: +41 44 586 11 43 sac longchamp soldes , sac à main longchamp soldes , chaussure louboutin soldes , louboutin femme pas cher , ray ban sunglasses sale , air jordan pas cher , louboutin soldes , longchamp pas cher , air jordan pas cher
info@maiak.info
http://www.maiak.info
_______________________________________________
Auf http://www.german-circle.de   können Sie kostenlos für 9 Tage fremde oder eigene Nachrichten veröffentlichen lassen. Mailen Sie Ihre Texte und Bilder einfach an die Redaktion - redaktion@german-circle.de . Achten Sie bitte darauf, dass Ihre Bilder und Nachrichten frei von Rechten Dritter sind.
Vielen Dank!
Die Redaktion

  | einen Leserbrief schreiben | diesen Artikel versenden | ... zurück