Schwerin/gc/ai. Die 48-jährige Mao Hengfeng wird seit 2004 immer wieder von den chinesischen Behörden schikaniert, inhaftiert und misshandelt, weil sie sich u.a. für die reproduktiven Rechte von Frauen einsetzt. Die Auswirkungen der chinesischen Ein-Kind-Politik musste Mao Hengfeng am eigenen Leib erfahren.
Die Mutter von Zwillingen arbeitete in einer Seifenfabrik, als sie erneut schwanger wurde. Da sie sich weigerte, eine ihr von der Firmenleitung nahegelegte Abtreibung durchzuführen, wurde sie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, wo man ihr gegen ihren Willen Medikamente verabreichte. Das Kind gebar sie trotzdem, es hatte aber - mutmaßlich aufgrund der medikamentösen Behandlung - mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Mao Hengfeng verlor infolge der durch die Zwangseinweisung bedingten Fehlzeit ihren Arbeitsplatz. Dagegen - und für das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper - setzt sie sich seitdem ein. Im April 2004 wurde sie erstmals zu 18 Monaten »Umerziehung durch Arbeit« verurteilt. Während der Haft wurde sie mehrfach gefoltert. Ihr Gesundheitszustand hat sich im Laufe der nachfolgenden Inhaftierungen von Januar bis März 2006, Mai 2006 bis November 2008 sowie im Januar 2009 weiter verschlechtert.
Am 25. Dezember 2009 unterstützte Mao Hengfeng mit einer öffentlichen Aktion in Beijing den Dissidenten Liu Xiaobo, der an diesem Tag zu elf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Sie selbst wurde daraufhin am 24. Februar 2010 festgenommen und am 4. März 2010 erneut zu 18 Monaten »Umerziehung durch Arbeit« verurteilt. Diese verbüßt sie aktuell in einer Re-education-Through-Labour-Hafteinrichtung in der Provinz Anhui. Dort ist sie erneut schweren Misshandlungen durch Mitgefangene ausgesetzt und lebt in unhygienischen Haftbedingungen, die zu gesundheitlichen beeinträchtigungen führen. Ihre Familie darf sie nicht besuchen.
Helfen Sie mit einem Brief und Ihrer Unterschrift Mit dem unten beigefügten Brief (in englischer Sprache - blau gefärbt) an den Leiter der Hafteinrichtung sowie an den Direktor der der Shanghaier Sicherheitsbehörden können Sie sich für Mao Hengfengs sofortige und bedingungslose Freilassung, ihre körperliche Unversehrtheit sowie für ihren Zugang zu medizinischer Versorgung einsetzen.
Die Angelegenheit ist dringend - Amnesty hat eine Eilaktion für Mao Hengfeng aufgelegt. Bis zum 7. September 2010 sollen weltweit Tausende von Petitionen bei den chinesischen Behörden eingehen, um darauf hinzuweisen, dass nicht nur die EXPO in Shanghai, sondern auch Menschenrechtsverletzungen wie die an Mao Hengfeng öffentliche Aufmerksamkeit finden.
Vielen Dank für Ihr Engagement!
Aussender: AMNESTY INTERNATIONAL Schwerin Postfach 11 05 13 19005 Schwerin post@amnesty-schwerin.de http://www.amnesty-schwerin.de
Ihre Unterschrift ist stärker als Sie denken: http://www.youtube.com/watch?v=yhdML9nGIHM Amnesty International Spendenkonto: 80 90 100, Bank für Sozialwirtschaft BLZ: 370 205 00, Verwendungszweck: „Gruppe 1444”
Menschenrechtsarbeit ist nicht umsonst. Wenn Sie die Arbeit von Amnesty International in Schwerin auch finanziell unterstützen möchten, können Sie das ganz einfach hier tun: https://www.amnesty.de/spendentool/1444
Die Petition Briefe in die Volksrepublik China müssen in Deutschland mit 1,70 Euro und dem Schriftzug „Luftpost/par avion” versehen sein.
Kopieren Sie die folgende Petition, drucken Sie sie aus und schicken Sie sie bitte mit der Post an eine der im Brief genannten Adressen. Alternativ können Sie auch das PDF ausdrucken (Klick unten im gelben Band). Director of the Anhui Provincial Bureau of Re-education-Through-Labour Administration WANG Yinghui Juzhang Anhuisheng Laodong Jiaoyang Guanliju 310 Anquinglu Hefeishi 230061 Anghuisheng People’s Republic of China
Director of the Shanghai Bureau of Public Security ZHANG Xuebing Juzhang Shanghaishi Gong´anju 128 Wuningnanlu Qing´anqu Shanghaishi 200042 People´s Republic of China
Premier of the People´s Republic of China WEN Jiabao Guojia Zongli The State council General Office 2 Fuyouji Xichengqu Beijingshi 100017 People’s Republic of China
Botschaft der Volksrepublik China S.E. Herrn WU Hongbong Märkisches Ufer 54 10179 Berlin
Dear Director, I am turning to you on behalf of Mao Hengfeng, a Chinese citizen currently detained at Anhui Provincial women´s facility.
Mao Hengfeng has been repeatedly detained for her work defending women´s reproductive rights, for victims of forced evictions, and for her support of human rights defenders since 2004.
On 24 February 2010 she was arrested in Beijing. She was assigned to 18 months in Re-education-Through-Labour (RTL) for “disturbing social order” in March 2010 and was transferred to the Anhui Provincial women´s RTL facility on 27 April 2010.
She is reportedly kept in unsanitary conditions and is therefore suffering from a skin infection. Her husband, Wue Xuewei and their daughters have not been allowed to meet Ms Mao Hengfeng since her arrest. Her family hired a lawyer to appeal the RTL decision. The appeal was filed at Huangpu district Court in Shanghai.
On 21 July 2010 the Anhui Provincial Women´s RTL facility heard the appeal behind closed doors. At the hearing Mao Hengfeng said that she had been repeatedly beaten over the last three months, with the maltreatment causing severe pain and damage, especially to her lower back, waist and kidneys.
Dear Director, along with amnesty international, the world-wide human rights organization, I am of the opinion that Mao Hengfeng has to be considered a non-violent prisoner of conscience. I therefore call on the Chinese authorities
- to release Mao Hengfeng immediately and unconditionally
- to guarantee that Mao Hengfeng will not be tortured or ill-treated while she is in custody
- to initiate a full, independent and impartial investigation into the above reports that Mao Hengfeng has been tortured in the RTL facility and to ensure that those responsible are brought to justice in accordance with international standards
- to ensure that Mao Hengfeng is allowed immediate access to her family and any medical treatment that she may require
I am sure you will comply with my petition and look forward to hearing from you in connection with this urgent matter.
Yours sincerely and respectfully,
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