Neu Gülze/gc. Mehr als 250 Bewohner aus Anliegergemeinden von Lauenburg (Schleswig-Holstein) über Boizenburg bis Ludwigslust protestierten am 23. August 2010 ab 19 Uhr länderübergreifend gegen die zunehmende Anzahl von „Mautflüchtlingen“ auf der Bundesstraße 5. In Polizeibegleitung zogen sie gemeinsam vom südwestmecklenburgischen Neu Gülze bis zum Nachbarort Zahrensdorf und machten auf Schildern und Transparenten ihrem Unmut Luft.

 

Mit Aufschriften wie „Uns stinkt's“ und „Gemeinsam gegen Lkw-Terror – Neu Gülze/Zahrensdorf“ oder „Stoppt die Mautpreller“ und Ich möchte nachts wieder schlafen können forderten sie, dass die «Mautflüchtlinge» endlich von den Verantwortlichen auf die Autobahnen zurückgebracht werden. Nach Angaben der Bürgerinitiative, die zu der vom Landkreis Ludwigslust genehmigten Demonstration aufgerufen hat, donnern täglich um die 1.500 Lastwagen durch die Ortschaften.

Nicht nur der Lärm und die Abgase sind den Bewohnern dabei ein Dorn im Auge. Sie fürchten auch die Gefahren für ihre Kinder. Hintergrund dafür sind zwei Unfälle  mit hohem Sachschaden in diesem Jahr, die zum Glück außerhalb der Ortschaften passierten. Wer aufmerksam die Bundesstraße 5 entlangfährt, kann an den Bäumen die schweren ‚Wunden’ sehen, die dagegen geprallte Fahrzeuge hinterließen. Stundenlange Straßensperrungen und weite Umleitungen waren die Folge. Zwar habe die Polizei seit der Mauteinführung auf Autobahnen den Druck auf Lkw-Fahrer durch technische Fahrzeugkontrollen deutlich erhöht, aber das Verkehrsaufkommen bislang nicht reduzieren können, resümierten Demonstranten.