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Grönland Wisschenschaft Pressemitteilung
Wird das Nordpolarmeereis dünner?
Weniger Eis - weniger Salz - andere Strömung
Forschungsflugzeug misst Eisdicke vor Grönland
Redaktion: Alfred-Wegener-Institut
Eingestellt am  25.08.2010 Aktualitätsende 03.09.2010
Dieser Beitrag kann im vollem Umfang kostenlos und frei genutzt werden, wenn www.german-circle.de als Quelle genannt wird.
Bremerhaven/gc/pm. Die Meereisausdehnung in der Arktis   wird im September ihr jährliches Minimum erreichen. Prognosen lassen vermuten, dass es nicht so gering ausfallen wird wie im Jahr 2007, dem Jahr der geringsten Ausdehnung seit Satelliten diese aufzeichnen. Meereisphysiker vom Alfred-Wegener-Institut sorgen sich trotzdem um das langjährige Gleichgewicht im Nordpolarmeer. Sie haben Indizien dafür, dass die Masse des Meereises schwindet, weil seine Dicke abnimmt.

Um dies zu belegen, messen sie derzeit die Eisdicke nördlich und östlich von Grönland mit dem Forschungsflugzeug Polar 5. Ziel der gut einwöchigen Kampagne ist es, den Export von Meereis aus der Arktis zu bestimmen. Hierüber findet etwa ein Drittel bis die Hälfte des Süßwasserexports aus dem Nordpolarmeer statt – ein wichtiger Antriebsfaktor im globalen Ozeanströmungssystem. Die Frage, wann die Arktis im Sommer eisfrei sein wird, beschäftigt die Meereismodellierer um Prof. Dr. Rüdiger Gerdes vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft schon seit längerem. Satelliten erfassen die Ausdehnung des arktischen Eises seit mehr als 30 Jahren. Für die Bilanz, wie viell Meereis es gibt, ist neben der flächigen Ausdehnung auch die Dicke des Eises entscheidend.

Diese lässt sich bisher jedoch nur vor Ort bestimmen: Beispielsweise mit Hilfe des so genannten EM-Bird, einem elektromagnetischen Messgerät, das Helikopter oder Flugzeuge in geringer Höhe über das Eis schleppen. Für Gerdes eine ganz besondere Aufgabe, denn gewöhnlich modelliert er seine Prognosen am heimischen Computer. Die Messkampagne mit dem Forschungsflugzeug Polar 5 des Alfred-Wegener-Instituts führt ihn jetzt erstmalig auf Expedition in die Arktis. „Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse der Eisdickenmessungen“, so Gerdes. „Nur wenn wir wissen, wie das Eis unterschiedlicher Dicken verteilt ist, können wir berechnen, wie viel Süßwasser aus dem Nordpolarmeer über Eis abtransportiert wird.“

Ungefähr 3000 Kubikkilometer Eis driften jährlich aus dem Nordpolarmeer, das entspricht etwa 2700 Milliarden Tonnen. Das Eis exportiert Süßwasser, das über Flüsse und durch Niederschläge ins Nordpolarmeer gelangt. So wird dessen Salzgehalt aufrechterhalten, der langfristig konstant war. Der weltweit beobachtete Temperaturanstieg ist in den arktischen Breiten besonders ausgeprägt.  Seit mehreren Jahren beobachten Forscher, dass das Eis immer dünner wird. Dadurch speichert und exportiert es weniger Süßwasser, und der Salzgehalt (auch als Salinität bezeichnet) des Arktischen Ozeans nimmt ab. Dies beeinflusst einerseits alle Lebewesen, die sich an die  Bedingungen angepasst haben. Andererseits wirken sich Änderungen in der Salinität auch auf Strömungsmuster der globalen Ozeanzirkulation und damit den meridionalen Wärmetransport aus.

Bei der Messkampagne TIFAX (Thick Ice Feeding Arctic Export) interessiert die Wissenschaftler besonders das mehrere Meter dicke, mehrjährige Eis, das vor allem an der Nordküste Grönlands vorkommt. „Hier von Station Nord aus die Messflüge zu starten, ist ein besonderes Abenteuer“, berichtet Gerdes von einer der nördlichsten Messstationen der Welt. „Mit dem hoch technisierten Forschungsflugzeug durch nahezu unbesiedelte Gebiete der Arktis zu fliegen ist ein starker Kontrast zu meiner Modellierungsarbeit am Computer.“

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und  Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der sechzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

Bildunterschrift 1:
Spitzbergen: Propeller von Polar 5, Forschungsflugzeug des Alfred-Wegener-Instituts, beim Flug über Spitzbergen. Foto: Ralf Röchert, Alfred-Wegener-Institut

Bildunterschrift 2:
Polar 5 schleppt die Eisdickensonde, den so genannten EM-Bird bei einem Testflug. Foto: Christian Haas, University of Alberta / Alfred-Wegener-Institut

Bildunterschrift 3:
Geplante Messstrecken TIFAX: Geplante Messflüge des Forschungsflugzeugs Polar 5 bei der Kampagne TIFAX im Nordpolarmeer. Entlang der in weiß eingezeichneten Routen wird die dicke des Meereises bestimmt. Abbildung: Alfred-Wegener-Institut

Bildunterschrift 4:
Polar 5 in Longyearbyen: Auf der Landebahn von Longyearbyen, Spitzbergen, beim Start zu einem Messflug. Unter der Maschine ist das Messgerät EM-Bird zu sehen (weißer Zylinder mit gelbem Kopf). Foto: Johannes Käßbohrer / Alfred-Wegener-Institut

Kontakt:
Pressestelle des Alfred-Wegener-
Instituts
Folke Mehrtens
Tel. 0471-4831 2007
Folke.Mehrtens@awi.de
http://www.awi.de

Aussender:
Stiftung Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft
Kommunikation und Medien
Postfach 12 01 61
27515 Bremerhaven
Tel. 0471-4831 2007
Fax 0471-4831 1389
medien@awi.de
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