Grevesmühlen/gc. „Mit der Anschaffung des ersten barrierefreien Liftbusses vor zwei Jahren im Landkreis Nordwestmecklenburg waren Sie ein Vorreiter. Ich freue mich, dass daraus folgerichtig eine kleine Flotte entstand“, lobt Landrätin Birgit Hesse den Geschäftsführer der Grevesmühlener Busbetriebe GmbH, Stefan Lösel.
So hat er nach in einer europaweiten Ausschreibung Anfang des Jahres erneut zwei absenkbare Niederflurbusse angeschafft, so dass es keine Treppenstufen mehr gibt, der Erwerb der Fahrscheine auf einer Ebene mit dem Busfahrer erfolgt und der Innenraum für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Fahrräder optimal nutzbar ist. „Barrierefrei sind außerdem der Stadtbus in Grevesmühlen sowie das Boltenhagen-Shuttle“, so Stefan Lösel.
Damit sind von den 38 Bussen fünf Fahrzeuge behindertengerecht und familienfreundlich. Jetzt hat Lösel drei weitere Busse bestellt, die im Dezember 2010 geliefert werden. Sie kosten mit 220.000 Euro pro Stück zehn Prozent mehr als ein sonst üblicher Linienbus und haben auch nur Platz für 45 Fahrgäste gegenüber 53 Sitzplätze bei der Standardausführung.
„Doch diese Investition zahlt sich aus. Menschen, die sonst nicht mit dem Bus fahren, haben wir als neue Kunden gewonnen“, so der Geschäftsführer. Außerdem fördert das Land Mecklenburg-Vorpommern die Anschaffung der barrierefreien Busse mit jeweils 80.000 Euro. Stefan Lösel will künftig die barrierefreien Linien in den Busfahrplänen ausweisen.
Heute reicht ein Anruf bei den Grevesmühlener Busbetrieben am Tag zuvor, um seine Reise anzumelden. Uta Seidel, stellvertretende Vorsitzende des Behindertenbeirates des Landkreises, ist überglücklich. „Ich fühle mich jetzt mit unseren Problemen angekommen“, bedankt sie sich im Namen ihres Beirates für die „tolle Zusammenarbeit“. Landrätin Birgit Hesse erinnerte daran, dass der nächste Kreistag sich zu Fragen der Senioren und Behinderten positionieren werde. Der Einsatz barrierefreier Niederflurbusse sei dabei ein äußerst positives Beispiel.
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