Severin/gc. Die Mecklenburger Landpute GmbH in Severin feiert in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag und sie machte sich selbst das schönste Geschenk: Sie nahm eine neue Produktionshalle in Betrieb.
Zu diesem Anlass kamen viele Medienvertreter, Geschäftspartner und Freunde, um dem Familienunternehmen Kremer zu gratulieren und deren Leistungen zu würdigen. Arvid Kremer war es, der nach der Wende seinen Tierarztberuf an den Nagel hängte und die einstige LPG kaufte. Dann wagte er den Schritt und gründete 1990 die „Mecklenburger Landpute Schlachterei GmbH“.
Mit 17 Mitarbeitern fing der heute 71-Jährige Arvid Kremer an. Bürokratische Hürden gab es damals auch. Doch gesunder Menschenverstand und vor allem gesunde Risikobereitschaft, gepaart mit etwas Glück und guten Partnern, verhalfen dem Unternehmen zu einem guten Start. Vor allem galt es, das gesunde und kalorienarme Putenfleisch bei den Menschen beliebt zu machen, es kannte ja bis dato kaum einer dieses zarte Fleisch.
Heute sind es 230 Mitarbeiter. Aus der Anfangszeit sind noch fünf Mitarbeiter beschäftigt, darunter Monika Jänsch und Astrid Nagorsnick. Die beiden Frauen sind heute Millionäre der besonderen Art. „Jede dieser Frauen hat etwa 16 Millionen Putenschnitzel mit der Hand geschnitten, wohlgemerkt, mit einem Messer“, so Armin Kremer, der gemeinsam mit Bruder Frank das Unternehmen führt. Nicht ohne Stolz sind die beiden Frauen am Tag des Jubiläums dabei, als die vielen Gäste, angeführt von der Familie Kremer und dem Landwirtschaftsminister Till Backhaus, die neue Produktionshalle besichtigten. Mit dabei auch der Partner, Dr. Martin Bohn von der Freiland Puten Fahrenzhausen GmbH in Bayern.
Seit 1999 ist er ein sehr enger Partner und wie Dr. Bohn sagt, „könne der eine kaum ohne den anderen“. Beide zusammen stehen vor allem für die Marke BIO, biologische Herstellung vom Feld bis zum Ladentisch.
Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsmnister Dr. Till Backhaus würdigte die große Investitionsbereitschaft der Familie Kremer, immerhin wurden rund acht Millionen Euro, darunter viele Fördergelder vom Land und der Europäischen Union, in die Entwicklung des Betriebes gesteckt. In Mecklenburg-Vorpommern spielt die Geflügelfleischproduktion eine außergewöhnlich große Rolle. 53,7 Prozent des gesamten gewerblich erzeugten Fleisches ist Geflügelfleisch. In Deutschland liegt dieser Wert bei 16,6 Prozent“, betonte der Minister.
Auf die in etlichen Orten vorhandenen Vorbehalte gegenüber Geflügelhaltungsanlagen eingehend, forderte er das Ablegen von Vorurteilen. „Ich weiß, dass teilweise Ängste bei der Bevölkerung hinsichtlich der Gefährdung von Umwelt-und Naturschutz, Gesundheitsschutz und Lebensqualität durch derartige Anlagen vorhanden sind. Diese beruhen teilweise auf Vorurteile und mangelnde Kommunikation und Transparenz“, so Backhaus. Er forderte die Tierhalter zu mehr Transparenz auf und gab zu bedenken, dass zu einem ländlichen Leben auch die Schaffung von Arbeitsplätzen gehöre.
Die Mecklenburger Landpute in Severin ist heute eine anerkannte Firma, dessen Produkte auch auf der kürzlichen MeLa, der Landwirtschaftsausstellung in Mühlengeez, wieder viel Anklang findet, ebenso auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Und das Fliegen haben die Puten trotz ihrer Verarbeitung nicht verlernt. Seit 2007 gibt es bei den Flügen der Deutschen Lufthansa Putenfleisch in Form von Putenlachsschinken und der Putenhaxe.
Bildunterschrift 1:Monika Jänsch (li.) und Astrid Nagorsnik gehören von Beginn an zum Unternehmen. In den zurückliegenden 20 Jahren hat jede von ihnen 16 Millionen Putenschnitzel mit der Hand geschnitten. Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus und Geschäftsführer Armin Kremer (re.) beglückwünschten die beiden Mitarbeiterinnen zu dieser Leistung. Foto: Bölsche
Bildunterschrift 2:Frank (li.) und Armin Kremer bekommen eine Ehrenurkunde von Edgar Hummelsheim von der Handwerkskammer Schwerin überreicht. Foto: Michael-Günther Bölsche
Bildunterschrift 3:Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus (li.) und Geschäftsführer Armin Kremer in der Versandsabteilung mit einem Putensaftschinken. Foto: Michael-Günther Bölsche
Kontakt:Michael-Günther Bölsche
Tel.: 0171- 83 72 007
m-g.boelsche@t-online.de http://www.boelsche.com
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