Sternberg/gc. Die Idee des neuen Projektes der Kreismusikschule Parchim/Lübz ist simpel. Wenn mehrere Geschwister Instrumente erlernen und vielleicht auch die Eltern musikalisch mitmachen, kann man auch ein öffentliches Familienkonzert geben. Also lädt die Kreismusikschule Parchim/Lübz lädt am 9. Oktober ab 15.30 Uhr in den Sternberger Rathaussaal ein - zum Familienkonzert.

Bei Familie Seppmann in Loiz vergeht kein Tag ohne irgendeinen Bezug zur Musik. Mit einem gemeinsamen Lied begrüßen Vater Uwe, Mutter Susanne und die vier Kinder jeden neuen Morgen. Nach der Schule setzen sich Johanna (17), Jonathan (13) und Joela (7) gern ans Klavier. Klassische Stücke aus dem Instrumentalunterricht erklingen dann, aber auch moderne Rhythmen, zum Beispiel aus aktuellen Kinofilmen. Die werden schon mal ohne Noten nachgespielt. Einfach so.

„Das macht viel Spaß“, sind sich Johanna und Jonathan einig. Bruder Joschua (16), der auch das Spiel auf den schwarzen und weißen Tasten beherrscht, bevorzugt derzeit den Fußball in seiner Freizeit. Was seine Eltern wiederum völlig in Ordnung finden. Sie sehen mit Freude, dass jedes ihrer Kinder sich gern einem eigenen Hobby widmet, wenngleich die Musik dabei den Ton angibt.

Die Familie ist Gastgeber im christlichen Gästehaus Beth-Emmaus und auch mit den Besuchern auf vielfältige Weise musikalisch verbunden. Es gehört zum Alltag, dass Johanna ihre Geige zur Hand nimmt und das Miteinander in der immer wieder neuen Gesellschaft mit schönen Klängen umrahmt. Auch die Gemeinde in der Witziner Kirche hat regelmäßig Anteil an der Musikbegeisterung der Familie. Nur für eines, was eigentlich folgerichtig wäre, haben die Seppmanns noch keinen wirklichen Rahmen gefunden: Eine Hausmusik, bei der sich jedes Familienmitglied einbringen kann, gibt es bislang nicht.

„Das wäre schon toll, aber es ist gar nicht so einfach, alle mit ihren Vorstellungen unter einen Hut zu bringen“, sagt Susanne Seppmann, die selbst Gitarre spielt. „Bei uns hat eben jeder seinen eigenen Ansatz.“ „Oft lernen mehrere Geschwisterkinder aus einer Familie an der Kreismusikschule verschiedene Instrumente, manchmal spielen auch ein oder zwei Elternteile ein Instrument. Mit diesem neuen Projekt soll das Musizieren innerhalb der Familien gefördert werden. In dem Konzert stellen sich kleine oder auch größere Familienensembles vor“, erläutert Volker Schubert, stellvertretender Schulleiter, das Vorhaben. Natürlich ist auch Familie Seppmann mit dabei. Johanna, Jonathan und Joela werden zeigen, was sie bei Musikpädagogin Larissa Müller von der Kreismusikschule  gelernt haben.

Noch üben die Kinder an Stücken wie „New York bei Nacht“ und „Die Moldau“. Als echte Herausforderung sieht Jonathan den Klassiker „Hit for Six“. „Das Stück ist eigentlich nicht schwer, aber wenn wir drei alle gemeinsam an einem Klavier spielen, dann braucht es etwas Zeit, bis jeder seine Hände an der richtigen Stelle hat“, lacht der 13-Jährige. Er und seine beiden Schwestern freuen sich auf das gemeinsame Vorspiel und auf hoffentlich viele Besucher, die sich für Familienmusik begeistern werden. „Mit diesem Konzert wollen wir noch mehr Interesse am Musizieren wecken. Die Kreismusikschule bietet für alle Altersgruppen ein breites Spektrum an, um ein Instrument zu erlernen. Seit vielen Jahren konnten die Gebühren dafür stabil gehalten werden. So ist es auch für Familien möglich, diesem Hobby mit einem hohen Freizeitwert nachzugehen“, sagt Volker Schubert.

Bildunterschrift:
Gemeinsam mit Musikpädagogin Larissa Müller bereiten sich Joela, Johanna und Jonathan  auf das Familienkonzert vor. Foto: Landkreis Parchim

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