Neukloster/gc. 20 Jahre Deutsche Einheit – das ist schon ein besonderes Jubiläum, welches einer besonderen Würdigung bedarf. So jedenfalls dachte der Bürgermeister Neuklosters, Frank Meier, und er dachte rechtzeitig daran. Statt Empfang mit vielen Reden und steifem Sitzen am Tisch sollte ein Film die 20-jährige Entwicklung Neuklosters zumindest zu einem Teil darstellen.

 Schon im frühen Sommer wurde ein Drehbuch geschrieben, Darsteller gesucht und die Dreharbeiten durchgezogen. Heraus kam ein Film mit dem Titel „1990 bis 2010 – 20 Jahre Deutsche Einheit – Ein Streifzug durch das Neukloster der letzten 20 Jahre“.

Am Vorabend zum Tag der Deutschen Einheit wurde zur Premiere in die Stadthalle Neukloster eingeladen – gut 500 Leute kamen. Unter den Gästen waren natürlich die Darsteller des  Films. Neben den mindestens 22 Erwachsenen, die Auskunft über Geschichte und Veränderungen gaben, sind die fünf Kinder Maximilian, Justin, Florian, Leonard und Luisa (heute 4. und 5. Klasse) unbedingt zu erwähnen, die mit einer Menge Drehbuchtext im Kopf vier Wochen lang locker und natürlich durch die Stadt liefen, Gebäude vorstellten und mit den Erwachsenen sprachen – verfolgt vom Kamerateam von hanseTV Neukloster.

Ganz konnte man am Einheits-Abend allerdings nicht auf’s Reden verzichten. Bürgervorsteher  Winfried Fuest, Kreistagspräsident Klaus Becker und Bürgermeister Frank Meier hielten sich jedoch kurz.. Und dann verfolgten Neuklosters Einwohner und Gäste in der Stadthalle das gut einstündige Filmergebnis recht lebhaft. Eingebaute Gags brachten das Publikum nicht nur bloß zum Schmunzeln, sondern auch immer wieder zum herzhaften Lachen, selbst mit Szenenapplaus wurde nicht gespart. Ja, der „Einheits“-Film kam sehr gut an, u. a. auch beim 78-jährigen Eike Dehls, der mit seiner Frau Kaarina (Finnin) extra aus Hamburg nach Neukloster gereist kam. „Von 1938 bis 1952 hatte ich in Neukloster gelebt, dann war ich 37 Jahre nicht mehr hier, zum ersten Mal wieder 1990 im September“, erzählte er und zeigte stolz eine zum Film passende Collage mit zwei Bildern: Die Straße der Freundschaft Nr. 4 und 5 im Jahre 1990 und die gleichen Häuser 2010 toll restauriert.

Ebenso begeistert zeigten sich im Publikum sitzende sechs Neuklosteraner und sieben Münsteraner. „Wir sind 13 Leute, die sich zum ersten Mal am 3. Oktober 1990 in Neukloster trafen und seitdem kein einziges Jahr ausgelassen haben, uns an diesem Tag abwechselnd in Neukloster und Münster zu treffen“, erklärte Manfred Weng aus Münster. „Eigentlich war in diesem Jahr Münster dran, aber wegen dieser Veranstaltung wurde die traditionelle Reihenfolge einfach mal durchbrochen.“ Dies bereute keiner, wie seine Frau Katharina ergänzte: „Der Film war so toll, eigentlich wollten wir morgen Vormittag durch Neukloster spazieren gehen, aber das können wir uns jetzt ja sparen – oder nun gerade nicht...?“

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