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Deutschland Gesellschaft Bericht
20 Jahre Deutsche Einheit - zwei Geschichten
Wo Menschen sich finden und gemeinsame Wege gehen
Gefunden auf der Jubiläumsfeier in Neukloster / Mecklenburg
Redaktion: Kerstin Erz
Eingestellt am  06.10.2010 Aktualitätsende 17.10.2010
Dieser Beitrag kann im vollem Umfang kostenlos und frei genutzt werden, wenn www.german-circle.de als Quelle genannt wird.

Neukloster/gc. 20 Jahre Deutsche Einheit - eine Geschichte, die auch eine Geschichte über Menschen ist. Menschen, die sich mit der Maueröffnung getroffen haben und von da an 20 Jahre lang miteinander verbunden sind. Oder Menschen, die mit Maueröffnung erstmals wieder frei in ihre Heimat reisen durften und diese nun 20 Jahre lang Jahr für Jahr wieder besuchen, um sie und ihre Menschen genauer kennenzulernen.

Zwei dieser Geschichten sind hier aufgeschrieben: Die Geschichte vom 78-jährigen Eike Dehls aus Hamburg, der in Neukloster groß geworden war und dieser Stadt heute viel Gutes tut.

Und die Geschichte von 13 Menschen aus Ost und West, die den Tag der Deutschen Einheit seit zwanzig Jahren auf besondere Weise gemeinsam verbringen - mal im Osten und mal im Westen...

Geschichte Nummer 1 –
Eike Dehls ist 78 Jahre alt, lebt seit  58 Jahren in Hamburg, hat aber ganz intensive Erinnerungen an Neukloster. „Von 1938 bis 1952 habe ich nämlich in Neukloster gelebt, es war meine Kinderzeit, die man in diesem Alter intensiv und bewusst lebt“, erklärte der grauhaarige Mann mit dem Seemannsbart kurz vor Beginn der Einheitsfeier in der Stadthalle Neukloster. „Nachdem wir „illegal verzogen“ waren, war ich 37 Jahre lang nicht mehr hier.“  Erst 1990 im September suchte er nach seinen Kindheitserinnerung in Neukloster. Eine Cousine lebte noch hier, die neue Verbindung wurde in den nächsten Jahren gepflegt. Großes Interesse zeigte Eike Dehls am Heimatmuseum, lernte deren Mitglieder Robert Levetzow und Käthe Goerld kennen und hielt die Verbindung zu ihnen mit Schenkungen aufrecht: „Z. B. hatte ich ein Foto von der Bützower Straße aus dem Jahre 1914“ – niemand wollte es haben, das Museum, Herr Levetzow freute sich sehr darüber. Auch über meinen Mantel, den ich mir hatte schneidern lassen und bei unserem „illegalen Verzug“ trug, freute man sich. Erst recht über meine originalen Jugendfotos. Und für die neue Ausstellung, Neukloster unterm Hakenkreuz, habe ich auch schon etwas vorbereitet.“
Damals, als Eike Dehls 1990 zum ersten Mal wieder in Neukloster war, fühlte er sich wie „in einer anderen Welt“. Heute sieht er den Unterschied nicht mehr so krass, hatte er die Entwicklung Neuklosters in den letzten 20 Jahren ja auch mit großem Interesse verfolgt. Aus diesem Grund auch wollte sich der 78-Jährige die Einheitsfeier mit dem besonderen Film über die letzten 20 Jahre in Neukloster nicht entgehen lassen.

Geschichte Nummer 2:
Unter den gut 500 Gästen der Einheitsfeier saßen auch 13 Menschen, die eine ganz eigene Geschichte verbindet: Horst und Ernestine Weng, Klaus-Ulrich und Ingeborg Bobzin und Evelyn und Gerhard Zigann aus Neukloster sowie Manfred und Katharina Weng, Theo und Hanne Roger, Franz und Gertrud Schmidt und Edeltrud Gläser aus Münster. Die Wengs sind verwandt, alle anderen die dazugehörigen Freunde. „Bei der Wiedervereinigung vor 20 Jahren hatten wir uns entschlossen, nach Neukloster zu kommen“, erzählte der Münsteraner Manfred Weng. „Wir hatten unsere Freunde mitgebracht und unsere Verwandten hatten ihre Freunde auch eingeladen. Es war schon ein komisches Gefühl, bis dato waren wir immer mit großem Antragsaufwand hier und plötzlich ging alles ganz einfach.“
Dieses erste Treffen nach der Wiedervereinigung prägte eine nachfolgende Zeremonie. Damals wurde ganz spontan die DDR-Flagge unter Singen der DDR-Nationalhymne abgenommen und die BRD-Fahne unter Singen der Deutschen Nationalhymne gehisst und das genau um 0 Uhr in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober. Seitdem, so erzählten die 13 Freunde, findet diese Zeremonie jedes Jahr in dieser Nacht statt, nur abwechselnd einmal in Münster und das nächste Mal in Neukloster. „Unser Treffen und diese Zeremonie ist uns wirklich etwas würdiges, etwas heiliges“, erklärten sie weiter und alle sind stolz darauf, dass es noch kein einziges Mal ausgefallen ist. Der jeweilige Gastgeber sorgt dann für ein regionaltypisches Essen und organisiert einen Ausflug in die Umgebung. Auf diese Art und Weise haben die 13 Menschen bereits viel vom „alten“ und „neuen“ Deutschland kennen gelernt. „Und die konstruktiven Streitgespräche, die haben wir heute noch nach 20 Jahren, sie tun unserer Freundschaft aber keinen Abbruch, im Gegenteil!“

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