Schwerin/gc. „Je näher die Landtagswahlen kommen, um so mehr reden auch SPD und CDU von erneuerbaren Energien, nachdem sie jahrelang auf das Steinkohlekraftwerk Lubmin gesetzt und Entwicklungen im Bereich der Erneuerbaren Energien blockiert haben“, sagt Johann-Georg Jaeger, energiepolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum am 25. November 2010 veröffentlichten Ländervergleich Erneuerbare Energien.

Erst jetzt merke die rot-schwarze Regierung, dass erneuerbare Energien auch wirtschaftlich das weitaus größere Potential besitzen. „Ein sechster Platz im Bundesländervergleich ist schlecht für unser Land, das über besonders gute Voraussetzungen im Bereich der erneuerbare Energien verfügt. Bei Solarenergie liegt Mecklenburg-Vorpommern weit abgeschlagen am Ende der Bundesländer, aber auch bei der Windenergie liegt die Windkraftleistung bezogen auf die Fläche unter dem Bundesdurchschnitt“, erklärt Jaeger.

Gerade im Bereich der Photovoltaikanlagen haben sich jetzt schon eklatante Fehleinschätzungen gezeigt. Im Konzept „Energieland 2020“ habe die Landesregierung festgeschrieben – nach Protesten der Bündnisgrünen – dass bis 2020 volle 150 Megawatt über Photovoltaikanlagen ins Stromnetz fließen. „Bereits jetzt sind es nachweisbar 147 MW, also bis Jahresende ist das Fernziel bereits geschafft“, so Johann-Georg Jaeger weiter. Die Bündnisgrünen haben bereits seit Jahren als Ausbauziel für die Photovoltaikanlagen bis 2020 klare 500 MW genannt. „Der derzeitige Zubau von 50 MW pro Jahr entspricht auch dieser von uns prognostizierten Entwicklung“, sagt Jaeger.

CDU und SPD müssen jetzt zeigen, ob sie erneuerbare Energien wirklich voranbringen können oder ob es dazu nicht doch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag braucht. Angesichts der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke steht der Ausbau der Offshore-Windkraft sehr in Frage. Aber gerade auf diesen Bereich setzt die Landesregierung, während die Windkraft an Land nur sehr zögerlich entwickelt, trotz der erheblichen Potentiale in Mecklenburg-Vorpommern.

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