Hamburg/gc. Deutschlands wichtigster Forschungsförderpreis ging auch nach Hamburg an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am 2. Dezember 2010 mitteilte, erhielt der Neurowissenschaftler Prof. Dr. med. Christian Büchel als einer von insgesamt zehn Forschern den mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotierten Preis.
Christian Büchel bekam den Leibniz-Preis für seine grundlegenden Forschungen zu neuronalen Netzwerkeigenschaften, die bei komplexen Hirnprozessen wie Lernen, Gedächtnis, Sprache, Angst und Schmerz zum Tragen kommen. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit waren die Erforschung der Mechanismen, die Angst und Furcht auslösen. Hier zeigte er als Erster am Menschen, dass die Amygdala – eines der Kerngebiete des Gehirns – beim Entstehen von Ängsten eine zentrale Rolle spielt.
Ebenso richtungweisend sind Büchels Beobachtungen zur Regulation der Aufmerksamkeit des Menschen und der Einfluss von Schmerz auf die Wahrnehmung. Die oft mit einem hohen technischen Aufwand durchgeführten Forschungen sind auch für die klinische Anwendung hochrelevant.
„Dieser Preis gilt meinem gesamten Team und ist der Lohn für unser jahrelanges Engagement. Mit den nun zur Verfügung stehenden Mitteln werden wir unsere Forschungsthemen zukünftig noch intensiver vorantreiben können“, so Prof. Christian Büchel, Lehrstuhlinhaber für Systemische Neurowissenschaften am UKE, nach der Mittelung durch die DFG.
Dr. Herlind Gundelach, Senatorin für Wissenschaft und Forschung: „Ich gratuliere Herrn Prof. Büchel ganz herzlich zu dieser höchstbedeutenden Auszeichnung. Seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der neuronalen Netzwerkeigenschaften haben die DFG überzeugt, ihm diesen Förderpreis zu verleihen. Ich freue mich sehr, dass der Wissenschaftsstandort Hamburg einmal mehr in den bundesweiten Focus rückt. Prof. Büchel zeigt, dass die Hansestadt gute Voraussetzung für Spitzenforschung bietet.“
„Wir sind froh, einen so engagierten Wissenschaftler wie Prof. Büchel in unseren Reihen zu wissen, der mit seiner menschlichen und fachlichen Kompetenz einen unschätzbaren Beitrag für die Gesundheitswissenschaften hier am UKE leistet“, erklärt Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE.
Der Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dieter Lenzen: „Die Universität Hamburg ist außerordentlich erfreut, dass ein Professor ihres Kollegiums einen der diesjährigen Leibniz-Preise zugesprochen bekommen hat. Dazu gebührt ihm die Gratulation der gesamten Universität und meine persönlichen Glückwünsche auch für die Zukunft seiner wissenschaftlichen Arbeit.“
Prof. Büchel ist auch Sprecher des Clusters „neurodapt!“ der Hamburger Landesexzellenzinitiative (LEXI). Der Cluster hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit von Neurowissenschaftlern in Hamburg zu stärken und aufzuklären, wie genau Gene und Moleküle zu umfangreichen neuronalen Interaktionen führen und damit Kognition und Verhalten ermöglichen.
Über den Leibniz-PreisDer Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG vergeben. Er zeichnet herausragende Wissenschaftler für ihre Forschungen auf allen Gebieten der Wissenschaft aus. Sie erhalten mit dem Preis ein Preisgeld von in der Regel jeweils 2,5 Millionen Euro, das sie in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre wissenschaftliche Arbeit ausgeben können. Bislang wurden 303 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Preis ausgezeichnet, der auch weltweit als einer der wichtigsten Wissenschaftspreise gilt; sechs Preisträger erhielten nach dem Leibniz-Preis auch den Nobel-Preis.
Aussender:Hamburger Behörde für Wissenschaft und Forschung
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