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Deutschland Menschenrechte Pressemitteilung
Zahl der entführten Medienmitarbeiter gestiegen
Gefährliche Länder
57 Journalisten in 25 Ländern getötet
Redaktion: Reporter ohne Grenzen
Eingestellt am  31.12.2010 Aktualitätsende 08.01.2011
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Berlin/gc.  Mindestens 57 Journalisten und ein Medienassistent sind im Jahr 2010 während ihrer Arbeit oder wegen ihres Berufs nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) getötet worden. Das sind 19 Medienmitarbeiter weniger als im Vorjahr (2009: 76 Journalisten, 1 Medienassistent).

Die Zahl der Länder, in denen Medienmitarbeiter ermordet wurden, ist im Vergleich zu 2009 von 20 auf 25 gestiegen. Vermehrt hat ROG außerdem Fälle von Entführungen beobachtet (2010: 51, 2009: 33). Dies sind einige Ergebnisse der am Donnerstag, 30. Dezember 2010,  veröffentlichten Bilanz von Reporter ohne Grenzen (ROG) über Angriffe auf die Pressefreiheit im Jahr 2010.

Die Zahlen der körperlichen Angriffe auf Journalisten, der Festnahmen von Medienschaffenden sowie der zensierten Medien zeigen im Vergleich zum Vorjahr keine größeren Bewegungen. 535 Journalisten wurden im Laufe des Jahres festgenommen (2009: 573), 1.374 erlitten Gewalt oder wurden bedroht (2009: 1.456), 504 Medien wurden zensiert (2009: 570) und 62 Staaten waren von Internetzensur betroffen (2009: 60).

Im Vorjahr lag die Todesrate wegen eines Massakers an Medienmitarbeitern im November 2009 auf den Philippinen um rund 25 Prozent höher. Damals wurden 32 Journalisten an einem Tag ermordet.

Die gefährlichsten Länder für Journalisten sind in diesem Jahr Pakistan (11 Todesfälle), Mexiko (7), Irak (7) und die Philippinen (4). In Pakistan werden Reporter vor allem von islamistischen Gruppen ins Visier genommen. In Mexiko geht die Gefahr für kritische Journalisten überwiegend von Drogenkartellen aus. Im Irak wurden Journalisten Opfer von Bombenattentaten. Auf den Philippinen stehen hinter den meisten Ermordungen private Milizen von Clanchefs und lokalen Politikern. Die Täter fürchten die unabhängige oder kritische Berichterstattung über kriminelle Machenschaften oder Korruption.

Zu weiteren Brennpunkten der Pressefreiheit entwickelten sich in diesem Jahr Honduras und Thailand. In dem südostasiatischen Land starben bei Gefechten zwischen Regierungstruppen und den oppositionellen „Rothemden“ zwei ausländische Korrespondenten. In Honduras hat ROG in mindestens drei Mordfällen einen direkten Zusammenhang mit der journalistischen Tätigkeit der Opfer festgestellt. Weitere sieben Morde an Reportern sind noch nicht aufgeklärt. Vermehrte Fälle von Entführungen von Medienmitarbeitern dokumentiert ROG derzeit in Afghanistan, Nigeria oder Mexiko.

Die Zahl der körperlichen Übergriffe und Drohungen gegen Journalisten in Europa und der GUS-Region hat sich im Unterschied zu anderen Weltregionen deutlich erhöht. Einen Anstieg der Gewalt gegen Medienmitarbeiter verzeichnete ROG unter anderem in Ländern mit landesweiten Wahlen wie Aserbaidschan, der Ukraine und Belarus.

In Belarus sind zudem weiterhin zehn Journalisten inhaftiert. Sie wurden nach der Präsidentschaftswahl am 19. Dezember in Minsk festgenommen. Die meisten Journalisten sind derzeit im Iran hinter Gittern (37), gefolgt von China (30) und Eritrea (29). Die Arbeitsbedingungen für Journalisten im Iran sac longchamp pliage pas cher , chaussures louboutin pas cher , louis vuitton pas cher , louboutin femme pas cher , louis vuitton soldes , fake ray bans , sac longchamp pliage pas cher , sac longchamp pliage soldes , sac à main louis vuitton pas cher
haben sich in diesem Jahr weiter verschlechtert. Das Regime hat die Überwachung von Medienmitarbeitern ausgedehnt und die Einreisebestimmungen für Korrespondenten verschärft. Journalisten, die ihr Menschenrecht auf freie Berichterstattung wahrnehmen wollen, müssen erhebliche Risiken in Kauf nehmen.

Die zwei inhaftierten Mitarbeiter der „Bild am Sonntag“ haben das auf tragische Weise zu spüren bekommen. Seit mehr als 80 Tagen sind die Beiden in Haft, weil sie aus einem Land berichten wollten, das sich hermetisch abschottet und keine unabhängigen Beobachter zulässt. Sie dürfen nicht in politischen Verhandlungen als Faustpfand missbraucht werden und müssen sofort freigelassen werden.

Lesen Sie die vollständige ROG-Jahresbilanz 2010 unter:
http://bit.ly/ROG_Bilanz_2010

Aussender:
Reporter ohne Grnzen
Anja Viohl
Tel.: 030-202 15 10 16
presse@reporter-ohne-grenzen.de
http://www.reporter-ohne-grenzen.de
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