Gera/gc. Zu einem Vortrag unter der Thematik „Die Wiederansiedlung des Steinkauzes (Athene noctua) in Südthüringen“ lädt der Naturschutzbund Deutschland am Donnerstag, 10. März 2011, 19 Uhr, in das Museum für Naturkunde ein.

Daniel Scheffler aus der fränkischen Rhön berichtet über ein erfolgreiches Artenschutzprojekt zum Steinkauz. Nachdem über Jahrzehnte der Steinkauz sowohl in Südthüringen und Nordfranken verschwunden war, beobachtete der Referent 2005 ein Tier im Grabfeld.

In den daraufhin noch im Herbst 2005 ausgebrachten 25 Nisthilfen wurden bereits im Sommer 2006 die ersten erfolgreichen Bruten nachgewiesen. Ab 2007 bemühte sich der Referent um Erfassungen und gezielte Schutzmaßnahmen in größerem Maßstab. Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit Behörden sowie Landschaftspflegeverbänden war es möglich, weitere bestandsstützende Maßnahmen einzuleiten.

So wurden weitere künstliche Niströhren ausgebracht und Pflegemaßnahmen in Brutrevieren durchgeführt. Bei regelmäßigen Kontrollen konnten bisher fünf beringte Vögel wiedergefunden werden. Diese Daten belegen, dass selbst bei einer so standorttreuen Art wie dem Steinkauz und einem so kleinen, isolierten Vorkommen wie hier im Grabfeld ein genetischer Austausch zu weit entfernten Populationen stattfindet.

Im Rahmen des Schutzprojektes wurden mehr als 4.000 Obstbäume und 100 Kopfweiden neu gepflanzt, mehr als 500 Nisthilfen ausgebracht und Pflegemaßnahmen durchgeführt.

Länderübergreifendes Ziel soll es sein, die Steinkauzvorkommen innerhalb ihres ehemaligen Verbreitungsgebietes so zu stärken, dass sich eine dauerhaft stabile Population etabliert.

Bildunterschrift:
Junge Steinkäuze. Foto: D. Scheffler

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