So verständlich der Wunsch nach einer Präimplantationsdiagnostik (PID) auch ist, so verwerflich ist er auch. Böse Erinnerungen an die Euthanasiemorde der Nazis werden wach, die mit der „Aktion T4“ die systematische Ermordung von Psychiatrie-Patienten und behinderten Menschen betrieben. An der Rampe von Auschwitz fand die Unterscheidung von lebenswertem und lebensunwertem Leben ihren grausamen Höhepunkt. Der Unterschied zwischen den Nazi-Opfern und den PID-Opfern besteht lediglich darin, dass Föten und Embryonen noch nicht atmen, weinen oder schreien können.
Die Ethik des Tötens gab die vermeintliche Rechtfertigung für die Morde. Paare, die das Erbrisiko genetisch veranlagter Behinderungen in sich tragen, müssen sich fragen, ob sie selbst nicht bereits als Ungeborene aussortiert worden wären, hätte es die Präimplantationsdiagnostik bereits vor ihrer Geburt gegeben. Wären sie damit einverstanden gewesen? Aus der Debatte um die PID kann auch schnell eine Diskussion um eine „Schuldfrage“ entstehen. Dieses Denken hat auch in Deutschland Tradition.
Über Jahrhunderte war es wichtig, einen Thronfolger zu zeugen oder dem Erstgeborenen Hof oder Handwerk zu vererben. Mädchen waren immer nur die zweite Wahl. Sie durfen über viele Jahrhunderte nicht einmal die gleiche Bildung wie ihre Brüder genießen. Hätte es damals schon die Präimplantationsdiagnostik gegeben, wäre das Menschengeschlecht vermutlich längst ausgestorben. Üblicherweise waren die Frauen schuld, wenn der erhoffte Sohn doch eine Tochter war – gar nicht zu reden d
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air jordan pas cher avon, wenn ein behindertes Kind geboren wurde.
Statt darüber zu entscheiden, wer leben darf und wer sterben muss, sollte die Gesellschaft dafür Sorge tragen, dass behinderte Menschen von der Gemeinschaft getragen und ihre Eltern nicht allein gelassen werden.
Die derzeitigen Überlegungen zur Präimplantationsdiagnostik sind keine ethische, sondern eine Wohlstandsdebatte. Warum sollte jemand seinen persönlichen Wohlstand teilen wollen, wenn es Eltern gibt, die von vornherein bereit sind, lebensunwertes Leben zu zeugen. Eine größere Pervertierung humanistischer Ansprüche ist kaum denkbar.
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... kommentiert von Heiko Wruck (
heiko.wruck@t-online.de )