Ludwigslust/gc. Die Direktwahlen im Landkreis Ludwigslust am 18. Mai für den Landrat und die hauptamtlichen Bürgermeister der Städte Hagenow, Grabow, Neustadt-Glewe, Wittenburg und Ludwigslust blieben ohne Überraschung. Alle Seiteneinsteiger, die um die Amtssessel „buhlten“ - und davon gab es durchaus nicht wenige - scheiterten am sogenannten Amtsbonus. Zu einer Stichwahl kam es lediglich in der Stadt Ludwigslust. Dort hatte Petra Billerbeck 2 515 der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt und Torsten Semrau 1 350 Stimmen erhalten. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,8 %. Chancenlos blieben Helmut Schapper (CDU, 1 147 Stimmen) und Silvia Böhme (428 Stimmen).

Nach der Stichwahl, die Petra Billerbeck (parteilos) dann am  1. Juni gegen Torsten Semrau gewann, hatte die 57-Jährige Freudentränen in den Augen. Sie löst nun den bisherigen Amtsinhaber Hans Jürgen Zimmermann ab, der aus Altersgründen nicht mehr für das Bürgermeisteramt kandidierte. „Ich bin überglücklich darüber, dass die Ludwigsluster mir ihr Vertrauen schenkten“, sagte die Mutter von drei erwachsenen Kindern und einem Enkelkind nach Bekanntgabe des denkbar knappen Wahlergebnisses.

Nur 130 Stimmen trennten die beiden Einzelbewerber, die in der Stichwahl bei 10 792 wahlberechtigten Einwohnern um jede Stimme gekämpft hatten. Doch leider zeigten sich die Ludwigsluster recht wahlmüde. Nur 4 573 von ihnen gaben eine Stimme ab. Davon waren 25 Stimmen ungültig. Die strahlende Siegerin wurde mit 2 339 Stimmen gewählt. Diesem Wahlergebnis konnte Thorsten Semrau nur 2 209 Stimmen entgegensetzen. Petra Billerbeck tritt das Bürgermeisteramt ab 1. August an.

„Ich werde das Amt mit Kompetenz, Sachlichkeit und Bürgernähe angehen und sofort mit der Umsetzung meiner Wahlziele beginnen“, sagt die strahlende bisherige Kämmerin. Sie fungierte bereits seit 1990 als 1. Stellvertreterin von Bürgermeister Zimmermann und war von ihm zu der Bürgermeisterkandidatur ermutigt worden, weil „ich sie selbst für fähig und geeignet halte, die Verwaltung gut zu steuern, konstruktiv mit der Stadtvertretung zusammenzuarbeiten und die Stadt würdig nach außen zu vertreten“.

Souverän verteidigte der Ludwigsluster Landrat Rolf Christiansen (SPD) mit 25 801 erhaltenen Stimmen (68,8 %) sein Amt gegen die Herausforderin Maika Friemann-Jennert (CDU), die 11 675 Stimmen (31,2 %) auf sich vereinen konnte. Die Wahlbeteiligung lag bei 35,5 %. Völlig klar auch der Wahlausgang in Hagenow. Amtsinhaberin Gisela Schwarz (SPD) gewann mit 2 255 Stimmen vor Alfred Matzmohr (CDU, 701 Stimmen), Hartwig Wrankmore (Die Linke, 601 Stimmen), Nicole Welzel (FDP, 362 Stimmen) und Isolde Sühr (324 Stimmen). Die Wahlbeteiligung lag bei 42,37 %.

Ohne Überraschung verlief die Wahl in Neustadt-Glewe, wo Amtsinhaber Uwe Menz mit 1 903 erhaltenen Stimmen seinen Herausforderer Fred Diederich (570 Stimmen) klar distanzierte. Sein Amtsbruder Norbert Hebinck in Wittenburg, der ohne Gegenkandidat blieb, hätte 648 Ja-Stimmen benötigt, um wieder gewählt zu sein. Er erhielt sogar 1 025 Ja-Stimmen und lag somit weit über dem erforderlichen Quorum.

Von den insgesamt 5 270 Wahlberechtigten in der Stadt Grabow machten 2 700 Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 51,23 %. Von den 2.700 Stimmen waren 2.676 Stimmen gültig und 24 Stimmen ungültig. Von den 2.676 gültigen Stimmen entfielen auf den Amtsinhaber Ulrich Schult (SPD) satte 1 854 Stimmen. Für Thomas Heldberg (FDP) votierten 559 Bürger, Reinhard Thiede (CDU)  bekam 163 Stimmen und der Einzelbewerber Roland Korth 100 Stimmen.