Gera/gc. Aus seinem am 15. März 2011 neu erscheinenden Buch „Urlaub für rote Engel“ liest Landolf Scherzer am Mittwoch, 23. März 2011, 19.30 Uhr, im Rahmen des Thüringer Bücherfrühlings in der Bibliothek am Puschkinplatz in Gera.

Für diese Reportagen hat Landolf Scherzer wieder „weiße Flecken in der Landschaft der sozialen Wirklichkeit dieses Landes“ (Zitat: Günter Wallraff) betreten: Er wollte von der Treuhand ein Rittergut kaufen, traf in Thüringen eine westdeutsche Puffmutter, begegnete einer lebensmüden Arbeitslosen und hat die Millionäre im „Goldstaubviertel“ von Radebeul gesucht ...

Landolf Scherzer ist bekannt für seine Reportagen. Ein breites Lesepublikum erreichte der Autor mit seinem Buch „Der Erste“, in dem er seine Erlebnisse mit dem 1. Kreissekretär der SED in Bad Salzungen schilderte. Vier Wochen lang hatte er den Funktionär bei dessen täglicher Arbeit begleitet. Kritisch zeichnet Scherzer die Kluft zwischen sozialistischem Ideal und alltäglicher Wirklichkeit. Bis zur Wende 1989 verkaufte sich das Buch bereits über hunderttausendmal.

Auch in dem nachfolgenden Band „Der Zweite“ (1997) schilderte Landolf Scherzer in literarischen Reportagen den Alltag eines Kommunalpolitikers: Stefan Baldus, vom Westen in den Osten gekommen, um Politik zu machen, sieht sich als Landrat mit speziell ostdeutschen Problemen konfrontiert - Arbeitslosigkeit, Parteienklüngel, Grundstücksspekulanten ...

Landolf Scherzer bleibt auch in seinen nachfolgenden Veröffentlichungen dem Genre ‚Reportage’ treu. Für „Grenzgänger“, erschienen 2005, begab er sich auf Schusters Rappen und wanderte entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze von dem südthüringischen Gräfenthal bis nach Vacha. Er sammelte Eindrücke, Geschichten, Schicksale und fügte alles zu einem deutsch-deutschen Panorama, fern von festgefahrenen Ost-West-Klischees, zusammen.

Der Blick des Autors Landolf Scherzer auf Lebenswirklichkeiten in diesem Land ist frei und offen, aber dennoch kritisch hinterfragend. Auf seinen neuen Reportagen-Band darf man gespannt sein.

Karten für die Lesung gibt es in der Bibliothek am Puschkinplatz, in der Kanitzschen Buchhandlung oder online: http://www.herbstlese.de .

Weitere Informationen zur Bibliothek unter http://www.biblio-gera.de .

Aussender:
Helga Walther
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