Erfurt/gc. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt hat am Mittwoch, 16. März 2011, folgenden Bericht von den Kollegen der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) in Tokio erhalten:
Auswirkungen auf Japans BinnenwirtschaftDurch direkte Erdbebenschäden und indirekte Beeinträchtigungen aufgrund von Unterbrechungen der Lieferkette und der Stromversorgung kommt es in zahlreichen Branchen (u.a. Auto, Elektronik) zu landesweiten Produktionsausfällen. Auch im Großraum Tokyo ist die Strom- und Energieversorgung stark betroffen; Benzin wird bereits rationiert. Insbesondere im Erdbebengebiet herrscht inzwischen eine dramatische Versorgungsnot-lage (Wasser, Strom, Gas, Lebensmittel, Decken). Die Regierung wird einen Nachtragshaushalt durch die Absage anderer geplanter Maßnahmen (Aufstockung des Kindergeldes) finanzieren. Die Verschuldung wächst – erste Schätzungen gehen von 180 Milliarden US-Dollar Schäden aus (50 Prozent höher als beim Kobe-Beben).
Situation in TokyoDie Stimmung in der Millionenmetropole scheint weitgehend ruhig und abwartend, aber die Nervosität unter den Japanern steigt. Einige Unternehmen haben ihre Mitarbeiter nach Hause geschickt. Die Läden werden zwar versorgt, dennoch kommt es bei einigen Produkten zu zeitweiligen Engpässen. Bisher gibt es jedoch keine Probleme, mit dem Zug nach Westjapan zu gelangen; die Shinkansen-Verbindung ist intakt.
Reaktionen der japanischen UnternehmenEtliche Unternehmen ordnen ihren Mitarbeitern an, zuhause zu bleiben. Die IT-Branche setzt beispielsweise mehrheitlich auf Telearbeit, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Einige Unternehmen jedoch nehmen ihre Produktion in den Krisengebieten bereits wieder auf. Andere gleichen Ausfälle durch verstärkte Produktion in nicht betroffenen Landesteilen - vor allem in Westjapan - aus.
Reaktionen der deutschen UnternehmenAuch die deutschen Unternehmen verlagern ihre Produktion zunehmend in Richtung Westjapan. Auffällig sind hier der Aufbau temporärer Strukturen und die personelle Verstärkung der Standorte in Osaka.
Auswirkungen auf die WeltwirtschaftAlles hängt davon ab, ob die radioaktive Wolke bis nach Tokyo zieht. Der Außenhandel Japans in beiden Richtungen (Export/Import) ist zu-mindest kurzfristig stark beeinträchtigt.
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ray ban sunglasses uk Die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) mit Sitz in Tokio vertritt die Interessen von rund 500 deutschen Unternehmen vor Ort und ist die zentrale Stelle der deutschen Außenwirtschaftsförderung in Japan. Sie gehört zum weltweiten Netzwerk der 120 Deutschen Auslandshandelskammern (AHK) in 80 Ländern.
Aussender:Annette Pohl
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