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Deutschland Kultur Bericht
Komplizierte Restaurierungsarbeiten
Flussgötter sind zurückgekehrt
Über 1,5 Jahre lang standen die göttlichen Fundamentsockel leer
Redaktion: Andreas Köckert
Eingestellt am  19.06.2008 Aktualitätsende 28.08.2008

Ludwigslust/gc. Die Flussgötter der Schlosskaskade sind nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten jetzt an ihren Standort vor dem historischen Schloss zurückgekehrt. Seit 1780 waren sie Sonne, Schnee, Eis, Umweltschadstoffen und mechanischen Belastungen ausgesetzt. Tiefe Risse, poröse Stellen und Versalzungen sowie unterschiedlich große Fehlstellen waren entstanden. Die 20 Einzelstücke mit einem Gewicht zwischen 1,2 und 3,6 Tonnen wurden demontiert und am 16. November 2006 in die Werkstatt des Restaurators Matthias Bresien   in Biesenthal (bei Berlin) transportiert.

Ursprünglich sollten die drei spätbarocken allegorischen Sandstein-Figurengruppen, die der Hofbildhauer Rudolf Kapplunger einst schuf und deren Blickfang die mittlere große Figurengruppe mit den  Flussgöttern „Stör“ und „Rögnitz“ ist, im Spätherbst 2007 an ihren angestammten Platz zurückkehren. Der Termin verzögerte sich durch weitere langwierige Untersuchungen am Wasserbauwerk der Kaskade, in deren Ergebnis zusätzlich drei Bogen abgerissen und neu aufgebaut   werden mussten, um die Stabilität des Untergrundes an den drei Türmen abzusichern. Darüber hinaus erfolgte eine Verstärkung der Abdichtung des oberen Beckens sowie die Neuverfugung von Beckenwänden  und Absturzmauer, die Oberflächenbefestigungen im oberen und unteren Becken sowie der Neubau einer Regenwasserleitung zur Entwässerung des Schlossplatzes. Der Einbau   neuer Scheinwerfer zur Anstrahlung der Figuren und der Wasserüberlaufkante rundete die Baumaßnahmen ab.

Die drei kompliziertesten Arbeiten des Restaurators waren die partielle Festigung abgesandeter Untergründe der Sandsteinfiguren,  die konstruktive Sicherung der Sandsteinfiguren durch Wiederansetzen von geborgenen Kleinteilen durch Verkleben mit zweikomponentigen Epoxidharz sowie das Schlissen und kraftschlüssige Verbinden von Rissen durch Injektion mit einem mineralischen Material und die bildhauerische Neuanfertigung verlorengegangener Teile nach historischen Fotos. Die Gesamtbaumaßnahme kostete 600 000 Euro und wurde  vom Land Mecklenburg-Vorpommern finanziert. 

Ein erster  Wasserprobelauf  am Dienstag,  17. Juni 2008, verlief erfolgreich. Jetzt sollen die restlichen Bauarbeiten am Umfeld abgeschlossen und die restaurierte Kaskade voraussichtlich bald sprudeln und in der Woche vom 30. Juni bis 6. Juli feierlich eingeweiht werden. 

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