Suhl/gc. Die Thüringer Außenwirtschaftsförderung ist seit Jahren ein wichtiges Instrument zur Unterstützung der Thüringer Unternehmen bei der Erschließung und Festigung ausländischer Märkte. So konnten im Jahr 2010 insgesamt 190 Bewilligungen für Außenwirtschaftsmaßnahmen für die Unternehmen durch die Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) erteilt werden.

Seit Mitte März stehen Fördermittel für in diesem Jahr gestellte Anträge zur Verfügung. Damit wurde eine wesentliche Forderung der IHK Südthüringen umgesetzt. Allerdings gibt es eine Änderung bei der Außenwirtschaftsförderung, die von der Wirtschaft kritisiert wird.

Auf Grundlage der Richtlinie des Thüringer Wirtschaftsministeriums vom 1. April 2007 (ThürSt.Anz. 15/2007) wird zukünftig die Außenwirtschaftsförderung auf die Bereiche der einzelbetrieblichen Messeförderung und die Förderung von Imagemaßnahmen zur Ersterstellung von Internetpräsentationen beschränkt. Die Förderung anderer Imagemaßnahmen sowie die Förderung von Außenwirtschafts- und Marketingberatungen wurden gestrichen.

Im Einzelnen erfolgte zudem im Segment der einzelbetrieblichen Messeförderung eine Anpassung der Förderbedingungen. Hier können Südthüringer Unternehmen bei drei Messebeteiligungen pro Jahr und Unternehmen unterstützt werden. Dabei wird die Beteiligung eines Unternehmens an einer bestimmten Messe ab 2011 auf insgesamt drei Teilnahmen beschränkt.

Diese Verringerung der unternehmensbezogenen Förderungen kritisiert die IHK Südthüringen ausdrücklich. In Ergänzung der zukunftsorientierten Förderung von Forschung und Entwicklung und von Innovationen müssen die Unternehmen neue Märkte erschließen. Deshalb forderte die IHK Südthüringen vom Thüringer Wirtschaftsministerium, die Außenwirtschaftsförderung im bisherigen Umfang fortzuführen. „Hier standen wir eigentlich noch in einem intensiven Abstimmungsprozess mit dem Wirtschaftsministerium“, so Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen. „Mit der jetzt avisierten Richtlinienänderung werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt.“

Nach Ansicht von Pieterwas zeigt das Beispiel der Außenwirtschaftsförderung deutlich die neue Handschrift des Wirtschaftsministeriums. Kürzungen werden in erfolgreichen unternehmensbezogenen Förderprogrammen vorgenommen. Die so freiwerdenden Mittel werden jedoch nicht eingespart, sondern fließen in unternehmensfremde Aktivitäten und Strukturen.

Aussender:
Birgit Hartwig
Referatsleiter
Öffentlichkeitsarbeit / Marketing

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