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Deutschland Wirtschaft Pressemitteilung
Strom für 50.000 Haushalte
Studie zu Nutzungspotentialen der Tiefengeothermie
Redaktion: Thüringer Wirtschaftsministerium
Eingestellt am  14.04.2011 Aktualitätsende 19.04.2011
Dieser Beitrag kann im vollem Umfang kostenlos und frei genutzt werden, wenn www.german-circle.de als Quelle genannt wird.

Erfurt/gc. Erdwärme aus großen Tiefen kann künftig einen beträchtlichen Teil des Energiebedarfs in Thüringen decken, das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie zu „Wirtschaftlichen Nutzungsoptionen der Tiefen Geothermie in Thüringen“, die die JENA-GEOS Ingenieurbüro GmbH im Auftrag der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) erstellt hat.

„Geothermie wird ein wichtiger Teil des zukünftigen Energiemixes in Thüringen sein“, sagte Wirtschaftsminister Matthias Machnig am 11. April 2011 in Erfurt bei der Präsentation der Studie. Ziel sei es, bis 2020 fünf Tiefengeothermie-Kraftwerke in Thüringen zu errichten. „Das ist ambitioniert, aber machbar“, so Machnig. „Bei einer Leistung von fünf Megawatt pro Kraftwerk könnten so bis zu 50.000 Haushalte versorgt werden.“

Erdwärme stehe als grundlastfähige regenerative Energieform neben der Biomasse unabhängig von Tageszeit und Wetter- oder Klimaeinflüssen zur Verfügung. Zudem biete sie auch in Thüringen ein enormes Energiepotential. „Wir stehen jetzt vor der Aufgabe, bis spätestens 2015 ein erstes Pilotprojekt zu initiieren, um die Möglichkeiten der Tiefengeothermie hier im Land erstmals praktisch zu demonstrieren“, so der Minister. Bis Ende 2015 gilt der Frühstarterbonus des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), mit dem trotz relativ hoher Vorlaufkosten von bis zu 15 Millionen Euro für jede tiefengeothermische Bohrung ein wirtschaftlicher Betrieb von Geothermiekraftwerken durch eine erhöhte Einspeisevergütung möglich ist. ThEGA-Leiter Professor Dr. Dieter Sell kündigte an, sein Haus werde kurzfristig alle relevanten Akteure – Stadtwerke, Kommunen, Energieversorger – einladen, um über Realisierungsmöglichkeiten für Tiefengeothermie-Kraftwerke zu sprechen.

„Ein wirtschaftlicher Betrieb solcher Kraftwerke ist in Thüringen unter Nutzung der EEG-Einspeisevergütung möglich“, sagte Sell. Der Freistaat verfüge über ausreichend eigene Expertise und Institutionen, um die Tiefengeothermie im Land nutzbar zu machen.

Wie groß die Potentiale sind, beschrieb Andreas Schaubs, Geschäftsführer von JENA-GEOS. In Thüringen kann beim derzeitigen technologischen Stand auf ca. 6.000 Quadratkilometern Fläche – das entspricht 38 Prozent der Landesfläche – Tiefengeothermie genutzt werden.

Dabei komme vor allem die sog. „petrothermale Technologie“ in Frage, bei der heiße Gesteinsflächen in ca. 4.500 bis 5.500 Metern Tiefe als Wärmetauscher genutzt werden, um zugeführtes Wasser zu erhitzen. „Das heiße Wasser kann anschließend sowohl zum Heizen wie zur Stromerzeugung genutzt werden“, sagte Schaubs. Für eine wirtschaftliche Nutzung seien Temperaturen von mehr als 140 Grad Celsius und ein Wasserdurchsatz von mindestens 100 Litern pro Sekunde notwendig. „Die am besten geeigneten Gebiete dafür liegen in Zentral- und Südthüringen.“

Hintergrund:
99 Prozent der Erde sind heißer als 1.000 Grad Celsius, im Durchschnitt sind nur die oberen 3.000 bis 4.000 Meter der festen Erdkruste kälter als 100 Grad Celsius. Somit steht ein nahezu unerschöpfliches Energiepotential zur Verfügung, das theoretisch ausreicht, um auch Thüringen über Jahrtausende mit Energie zu versorgen. In Deutschland sind derzeit 21 tiefengeothermische Anlagen in Betrieb, die umweltfreundlich Strom und Wärme erzeugen, weitere 91 Anlagen sind in Planung oder Realisierung, davon allerdings keine in Thüringen.
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Im Freistaat entfallen auf die (bislang ausschließlich oberflächennahe) Geothermie nur 1,6 Prozent des Anteils der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch. Dennoch sind die Wachstumsaussichten hervorragend: Laut Prognose des Bundesverbands Erneuerbare Energie wird die installierte Leistung für die Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 von derzeit acht Megawatt auf dann 625 Megawatt steigen. Nach einem Gutachten des Sachverständigenrats Umwelt (SRU) hat die Geothermie bis 2050 für die Stromerzeugung ein doppelt so hohes Potential (220 Terawattstunden) wie die Photovoltaik (110 Terawattstunden).

Aussender:
Stephan Krauß
Pressesprecher
Thüringer Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit und Technologie
Tel.: 0361-37 97 030
Fax: 0361-37 97 049
Stephan.Krauss@tmwat.thueringen.de
http://www.thueringer-wirtschaftsministerium.de

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Europa/gc Deutschland/gc Thüringen/gc

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