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Deutschland Straßenverkehr Bericht
Scherenduell in Wittenburg
Letzte Amtshandlung im Landkreis Ludwigslust
Nach zwölf Jahren Verkehrsfreigabe an Ortsumgehungsstraße
Redaktion: Andreas Köckert
Eingestellt am  30.09.2008 Aktualitätsende 10.10.2008
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Wittenburg/gc. Bevor Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff und der dienstälteste Verkehrsminister Deutschlands - Dr. Otto Ebnet - am Freitag, 3. Oktober, aus dem Amt scheiden, lieferten sie sich bei der Verkehrsfreigabe für die Wittenburger Ortsumgehungsstraße am heutigen Dienstag, quasi als letzte Amtshandlung,  ein sehenswertes „Duell“ mit der Schere.

Ursprünglich hatten Stadt und Landkreis für die „historische“ Verkehrsfreigabe und den Abschied der beiden Politiker aus ihren Ämtern eine schöne Überraschung vorbereitet. Der für die Christdemokraten im Ludwigsluster Kreistag sitzende Jürgen Baumgarten wollte den  feuerroten Ferrari, mit dem   Michael Schuhmacher fünf Mal den Weltmeistertitel holte, für die Verkehrsfreigabe durch die beiden Sozialdemokraten zur Verfügung stellen. Doch - offenbar hatte die Schweriner Staatskanzlei Sicherheitsbedenken.

Zudem sei der Ferrari nicht für den öffentlichen Verkehr zugelassen, hieß es. So gab es für Ebnet und Ringstorff statt der Spritztour „nur“  kleine Geschenke vom Landkreis und Blumen von der Stadt. Ebnet konnte sich über eine Heckenschere freuen. Er ahnt schon jetzt, was seine Frau zu ihm sagt, wenn er damit nach Hause kommt.... Ringstorff erhielt einen „süßen Gruß“ aus dem Landkreis Ludwigslust in Form eines Präsentkorbes mit Produkten aus  dem „süßesten Landkreis Deutschlands“ und eine Fotocollage mit Höhepunkten seiner Besuche in dieser Region. 

Der Bau der nun endlich fertigen Ortsumgehungsstraße hat eine zwölfjährige Geschichte. Er zählt seit dem 1. Spatenstich für den 1. Bauabschnitt zu den wohl am längsten dauernden Baumaßnahmen im Land. Bis 1996 hatte die Stadt Wittenburg um die für sie wichtige Ortsumfahrt mit dem Land gerungen, weil der zunehmende Verkehr durch die historische Altstadt unübersehbare Schäden an Straßen und Gebäuden hinterließ. Täglich rollten mehr als 6 000 Fahrzeuge durch die Innenstadt. 

Da das Land offenbar wegen fehlender Finanzen den Bau der Ortsumgehung nicht schultern konnte, schuf die Stadt im Jahr 1996 kurzerhand vollendete Tatsachen. Sie investierte 2,9 Millionen DM aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) und ließ den 1. Streckenabschnitt in 1,8 km Länge von der Kreuzung Aral/Wölzower Weg bis zur Dreilützower Chaussee bauen. Es folgten in Abständen von Jahren dann zwei weitere Spatenstiche für die beiden folgenden Bauabschnitte.

Bis zum Jahr 2002 realisierte das Land den 1,5 Kilometer  langen Bau des zweiten Streckenabschnittes und bis 2008 den 1,94 Kilometer langen und sieben Meter breiten letzten Bauabschnitt, die insgesamt rund 2,2 Millionen Euro kosteten und vom Land finanziert wurden. Im Rahmen des Straßenneubaus entstanden auch ein neuer Bahnübergang und ein Radweg. Darüber hinaus erfolgten mehrere landschaftspflegerische Maßnahmen.

 

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