Wiesbaden/gc/destatis. In Deutschland wurde 2006 rund ein Fünftel der gesamten Wertschöpfung der Industrie von Unternehmen erbracht, die zu einer Muttergesellschaft mit Sitz im Ausland gehörten. Diese und weitere Informationen zur Verflechtung deutscher Unternehmen mit dem Ausland hat Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes (Destatis), in Berlin auf einer Pressekonferenz vorgestellt. In der nichtfinanziellen gewerblichen Wirtschaft, zu der neben der Industrie das übrige Produzierende Gewerbe sowie der Handel und der Dienstleistungsbereich ohne Kredit- und Versicherungswirtschaft gehören, standen 2006 rund 20.000 Unternehmen unter ausländischer Kontrolle. Diese Unternehmen machten zwar nur 1 Prozent aller Unternehmen der nichtfinanziellen gewerblichen Wirtschaft aus, erzielten jedoch insgesamt 14 Prozent der Bruttowertschöpfung. Die Ergebnisse zu den auslandskontrollierten Unternehmen, die das Statistische Bundesamt nun erstmals zur Verfügung stellt, werden zukünftig jährlich europaweit im Rahmen der Foreign AffiliaTes Statistics (FATS) gesammelt. Die deutsche amtliche Statistik hat hierbei ein absolut belastungsfreies Verfahren gewählt: Die Daten werden für die Unternehmen unter ausländischer Kontrolle aus bereits vorhandenen Strukturdaten dieser Unternehmen zusammengestellt. In einzelnen Zweigen der Industrie wurde die Wertschöpfung überwiegend von ausländisch kontrollierten Unternehmen erwirtschaftet: In der Tabakverarbeitung waren beispielsweise ausländisch kontrollierte Unternehmen für 91 Prozent der Wertschöpfung verantwortlich. Aber auch in der Mineralölverarbeitung (83 Prozent), im sonstigen Fahrzeugbau (54 Prozent) - zu dem unter anderem der Schiffbau, der Schienenfahrzeugbau und der Luft- und Raumfahrzeugbau gehören - und bei der Herstellung von Datenverarbeitungsanlagen (52 Prozent) trugen 2006 ausländisch kontrollierte Unternehmen jeweils mehr als die Hälfte zur gesamten Wertschöpfung dieser Zweige bei. Bei 73 Prozent der ausländisch kontrollierten Unternehmen liegt der Sitz der Muttergesellschaft in Europa, bei 58 Prozent im gemeinsamen Wirtschaftsraum der Europäischen Union. Zur Wertschöpfung der auslandskontrollierten Unternehmen trugen die Unternehmen mit Muttergesellschaften in den USA 24 Prozent, in den Niederlanden 14 Prozent und im Vereinigten Königreich 12 Prozent bei.
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Pressemitteilung Nr. 056 vom 17.02.2009 |