Schwerin/gc. Auch wenn die aktuelle Diskussion über Wirtschaft und Gesundheit von den befürchteten pandemischen Ausmaßen der mexikanischen Schweinegrippe überlagert wird, sind wir hier in Mecklenburg-Vorpommern gut beraten, unsere »normalen« Gesundheitsanliegen nicht aus den Augen zu verlieren. Früher oder später werden die Schweinegrippe und der Medien-Hype an Zugkraft verlieren. Spätestens dann wird wieder deutlich, dass Sachfragen zu lösen sind. Das Gesundheitsland Mecklenburg-Vorpommern befindet sich auf dem richtigen Weg. An der Universität Greifswald hat Kristin Kroos im März an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät den Master of Science Health Care Management abgelegt. Sie ist die Erste, die diesen Abschluss in der Tasche hat. Die 26-Jährige hat sich in ihrer Abschlussarbeit mit dem Thema Kostenkalkulation von Schlaganfallpatienten am Uniklinikum Greifswald befasst und arbeitet dem 1. April als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement von Professor Dr. Steffen Fleßa. Derzeit studieren etwa weitere 50 Studenten in Greifswald, um den Hochschulabschluss als Master of Science Health Care Management zu erreichen. Doch die universitäre Bildung allein reicht nicht. »Schwester Agnes« ist wegen chronischer Unterfinanzierung wieder arbeitslos geworden. Zwei in getrennten Praxen arbeitende Ärzte dürfen nicht gemeinsam ein Röntgengerät anschaffen und betreiben. Der Fiskus fürchtet, zu kurz zu kommen. Mecklenburg-Vorpommerns Ärzte- und medizinische Versorgungsdichte leiden seit Jahren unter galoppierender Schwindsucht. Die Klinik Leezen musste über viele Jahre einen regelrechten Streit aushalten, nur um ein paar Akutbetten mehr haben zu dürfen. Man dachte schon über den Weggang des Vorzeigeunternehmens nach – bis schließlich Erwin Sellering ein Machtwort sprach. Weil der Teufel immer im Detail steckt, hat der BVMW Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin, Neustrelitz, Ueckermünde und in Binz auf Rügen Kompetenzzentren für Gesundheit und Ökonomie eingerichtet. In diesen Zentren werden Potenziale der klassischen Schul- und Alternativmedizin, Pflege- und Betreuungseinrichtungen, Kliniken, Krankenkassen und vielen andere Spezialisten zusammengeführt. Wenn Sie sich für die gesundheitsbezogene Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns interessieren und einbringen möchten, sind Sie herzlich willkommen. Wolf Arnold, wolf.arnold@bvmw.de, www.bvmw.de |