Düsseldorf/gc/www.ne-na.de. Die Zeiten von Tastatur und Maus sind nach einem Bericht des Handelsblattes auch in der Automation bald vorbei. So werde selbst eine Vakuumverpackungsmaschine wie das iPhone per Touchscreen gesteuert.
„Die Tastschirme sind dabei mehr als eine Spielerei. Schließlich herrschen in Produktionsstraßen oft extreme Bedingungen: Es ist staubig, Funken fliegen, Wasser spritzt, Arbeiter tragen Schutzkleidung und Handschuhe. Nicht unbedingt die geeigneten Bedingungen also, um sich per Tastatur und Maus durch das Bedienungsmenü einer Maschine zu hangeln.
Hier spielen Touchscreens ihre Vorteile aus. Sie sind leicht zu reinigen und benutzerfreundlich“, so das Handelsblatt. Das Grundprinzip: Auf dem Bildschirm werden stets nur die Informationen und Auswahlmöglichkeiten angezeigt, die gerade relevant sind. „Der Arbeiter kann sie direkt antippen und muss nicht den Blick vom Bildschirm lösen, um zum Beispiel die richtige Tastenkombination zu finden“, schreibt das Handelsblatt.
Zudem könne man Kosten sparen. „Früher musste ein Bedienelement genau seiner Maschine angepasst werden. Das erforderte Dutzende unterschiedlicher Varianten von Tastaturen, die aber alle nur in kleinen Stückzahlen benötigt wurden. Mit einem Touchscreen braucht man dagegen lediglich eine andere Software, die sich zudem leicht in andere Sprachen übertragen oder an unterschiedliche Anwender anpassen lässt“, führt die Düsseldorfer Wirtschaftzeitung weiter aus.
Die Krönung wäre es, wenn sich Maschinen nicht nur mit dem Finger, sondern auch mit Worten steuern ließen. Per Sprachbefehl. „Das könnte die Bedienung noch komfortabler machen, sagt Matthias Harsch, Mitglied der Geschäftsführung beim Technologiespezialisten Bizerba
http://www.bizerba.de. Der weltweit tätige Mittelständler aus Balingen baue Touchscreens unter anderem in seine Waagen und Zählanlagen ein.
„Lösungen aus dem Privatkundenmarkt wie das iPhone oder der iPod haben Auswirkungen auf die Investitionsgüterindustrie, weil die Bediener, die heute einen iPod nutzen, automatisch davon ausgehen, ähnliche Bedienelemente auf der Maschine zu finden. Dadurch entsteht momentan die Sogwirkung aus den Konsumgütern rüber in die Investitionsgüter“, bestätigt Dieter Conzelmann, Director Industry Solutions Market bei Bizerba. Sein Unternehmen habe eine äußerst wirksame Regel aufgestellt. Ingenieure gehen bei der Erstinstallation mit zum Kunden, damit sie dort lernen, wie der Bediener mit dem Gerät umgeht - und welche Schwierigkeiten dabei auftreten.
Das sei sehr heilsam gewesen, sagt Conzelmann, der selbst jahrelang in der Entwicklung tätig war. Auf diese Weise kam man auch darauf, wie wichtig gerade in der Lebensmittelindustrie der Einsatz von Symbolen ist. Denn auch Aushilfskräfte und angelernte Mitarbeiter müssten die Maschinen sicher steuern können. Wörter wurden daher auf den Bedienoberflächen, wo es ging, durch einprägsame Piktogramme ersetzt, etwa bei Preisauszeichnungssystemen.