Unternehmen unterschätzen strategische Faktoren
Bonn/gc/http://www.ne-na.de. Unternehmen, die sich heute schon mit dem Thema "Mobile Business" befassen, können mit einigem Recht beanspruchen, Speerspitze einer neuen IT-Entwicklung zu sein. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Erfolgsfaktoren des Mobile Business" der Deutschen Gesellschaft für Managementforschung http://www.dgmf.org (DGMF) in Kooperation der Kölner Firma Knowledge Intelligence http://www.ki-ag.com. Die Befragung von 2.300 Führungskräften kommt allerdings zu dem Ergebnis, dass nur ein Drittel der deutschen Unternehmen auf die mobile Revolution vorbereitet ist. Demnach seien Defizite vor allem auf den Gebieten Strategie, Organisation, Technik, Endgeräte, Sicherheit und Implementierung zu verzeichnen. Nur in 40 Prozent der Firmen sei die Unternehmensspitze in die mobile Revolution involviert. Der Einsatz mobiler Lösungen allein führe nach Ansicht von DGMF-Studienleiter Christoph Wamser nicht zur Verwirklichung der hochgesteckten Ziele. Als die Befragten die wichtigsten Erfolgsfaktoren für mobile Geschäftsmodelle nennen sollten, fiel ihnen kein einziger strategischer Faktor ein.
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Marktuntersuchung des schwedischen TK-Anbieters Ericsson http://www.ericsson.com/de: „Für den Erfolg und überhaupt das Zustandekommen von Mobile Business ist in jedem Unternehmen eine individuelle Kombination von internen und externen Faktoren verantwortlich. Entscheidend für die Erfolgsfaktoren sind generelle Größen wie Qualität, Kosten und Zeit. Mobile Business muss auf diese Erfolgsfaktoren abgebildet werden. Adaptivität ist hier eine entscheidende Voraussetzung, um aus mobilen Kommunikationstechnologien wirkliches Mobile Business zu machen. Man muss die Technologien an die Bedürfnisse der Geschäftsprozesse anpassen und gleichzeitig die Geschäftsprozesse an die Möglichkeiten der mobilen Technologien angleichen. So führt hat die Einführung von Laptops im Außendienst nicht gleich zu einem mobilen Vertriebsprozess und die Einführung von Mobiltelefonen in Unternehmen nicht automatisch zu einer universellen Erreichbarkeit“, erläutert Mehdi Schröder, Vice President Enterprise Sales bei Ericsson in Deutschland.
Backup, Sicherheitskonzepte und Datenkonsistenzsicherung müssten die mobilen Geräte und Anwendungen überhaupt erst wirklich verwendbar machen, ebenso eine Mobilfunkintegration die Nutzung der Mobiltelefone. „Sind die technischen Vorrausetzungen geschaffen, können die Geschäftsprozesse erst die neuen Möglichkeiten richtig nutzen. Dazu gehören etwa mobile CRM-Lösungen für Sales- und Serviceaufgaben, intelligente Außendienststeuerung, mobile Contact Center-Lösungen bis hin zum direkten mobilen Service in Form etwa von ‚over the air’-Diensten. Noch weiter geht der Bereich Virtual Office. Hier ist dann nicht nur der Geschäftsprozess wichtig, sondern die gesamte Unternehmenskultur. Einem verbreiteten Einsatz von Home Office-Tätigkeiten wie auch Flexible Desk-Lösungen, wo die Arbeitnehmer keinen festen physikalischen Arbeitsplatz mehr haben, stehen häufig althergebrachte Firmenkulturen entgegen, wo Kontrolle, hierarchische Organisation und physische Anwesenheit wichtiger sind als Effizienz und Flexibilität“, so Schröder.
Mobile Business müsse müsse vom Management nicht nur unterstützt, sondern auch vorgelebt werden. Gerade der Erfolg mobiler Lösungen hänge sehr stark von der Akzeptanz der Anwender ab, etwa bei mobilen CRM-Systemen und auch bei One Phone-Konzepten. „One Phone mit seiner orts- und zeitunabhängigen Erreichbarkeit etwa muss nicht nur von entsprechenden Prozessen unterstützt werden, die den Mitarbeiter außerhalb der vereinbarten Arbeitszeit entlasten, sondern bedarf auch der Selbstbestimmung und Selbstkontrolle der Mitarbeiter. Schulungen, Mitarbeiterentwicklung und Empowerment sind im Grunde essentielle Bausteine von Mobile Business. Der Wandel der Technologie bringt somit auch Veränderungen der Unternehmen wie auch des einzelnen Mitarbeiters mit sich. Das mobile Unternehmen der heutigen und zukünftigen Servicegesellschaft unterscheidet sich auch intern drastisch vom nichtmobilen Unternehmen der Industriegesellschaft“, resümiert Schröder. |