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Kein Kaffee für Knöllchenjäger
Redaktion: www.neue-nachricht.de
Eingestellt am  20.12.2006 Aktualitätsende 20.07.2008

Mit dem Rentnertraumschiff auf Parkplatzsuche in Bonn

 

Bonn/gc/http://www.neue-nachricht.de. Die Belgier üben jetzt Selbstjustiz. Nach Medienberichten gehen immer mehr Bürger unseres Nachbarlandes mit Fotohandys auf die Pirsch und nehmen Polizisten ins Visier. Die Beamten werden auf frischer Tat ertappt, zum Beispiel beim Einparken. Anfangs seien die Fotos nur im Internet aufgetaucht, doch mittlerweile schickten die Hobby-Jäger ihr Material direkt an die oberste Polizeiaufsicht des Königreiches. In 75 Prozent der Fälle habe das Falschparken aber einen guten Grund, teilten die Beamten mit. Dieses Argument ist sehr einsichtig. Die belgischen Fritten sind weltweit bekannt. Und es ist nur zu verständlich, wenn man vor der Pommes-Bude auch gelegentlich in der zweiten Reihe parken muss. Dies ist aber nur ein eher amüsanter Aspekt eines generellen Problems. Insbesondere in den Städten finden viele Autofahrer keine Parkplätze mehr. „Dem Autor dieser Zeilen ging es vor einiger Zeit genauso. Früher bin ich immer mit der S-Bahn ins Büro gefahren. Dies kann zu einem langwierigen Vergnügen werden, wenn zum Beispiel irgendwelche Ignoranten ihr Auto direkt auf den S-Bahn-Schienen parken. Dann gibt es kein Weiterkommen. Und die manchmal wenig kundenfreundlichen S-Bahn-Kutscher verraten den Gästen oft nicht, warum man denn nun eine Viertelstunde mitten in der Stadt stehen bleiben muss und natürlich keine Tür geöffnet werden darf. Wie ein Mönchsorden scheinen sie dem Gebot des permanenten Schweigens zu unterliegen. Dafür bekommt man in der Bundesstadt Bonn, wo sich dieses Geschehen abspielt, nicht nur in deutscher, sondern auch in englischer Sprache vor jeder Haltestelle angesagt: ‚Next station: Königsstraße (oder eine andere Station). Exit on the right’. Der Obergefreite der Reserve in mir hat dann immer die Maschinenpistole entsichert, um auf die Lautsprecher zu schießen“, schreibt Ansgar Lange in der Winterausgabe der Zeitschrift NeueNachricht http://www.neue-nachricht.de. Natürlich sei es am würdevollsten, wenn man als Herr durch die Stadt flaniert. Dann könne man die Gedanken am besten schweifen lassen. Doch Anfang des Jahres konvertierte Lange zum Automobilisten und legte sich ein Fahrzeug zu, des ewigen Bahnfahrens müde. Schnell geriet er in die Fänge brötchenkauender und kaffeeschlürfender Knöllchenjäger, die ihm und seinem Ford Orion – von Wikipedia http://www.wikipedia.de bösartig als „Rentnertraumschiff“ tituliert – das Leben zur Hölle machten. Der Chefredakteur von NeueNachricht berichtet in seinem Beitrag von den Mühen der Parkplatzsuche in Städten, die sich die Schikane der Autofahrer ins Programm geschrieben haben. Und er schildert die Umtriebe von Abschleppdiensten, die ihr Tagewerk auf Firmenparkplätzen versehen. „Das größte Ärgernis sind und bleiben aber die Knöllchenjäger in den Innenstädten, die nur darauf lauern, einem ein Zettelchen vor die Windschutzscheibe zu klemmen. Vielleicht sollte mein Beueler Kioskbesitzer in Zukunft zur Gegenwehr greifen und dem Herren über Parken und Bußgeld demnächst Kaffee und Brötchen verweigern. Dann schleicht dieser eventuell an einer anderen Ecke herum im Raumschiff Bonn. Und kommt meinem falsch parkenden Raumschiff Orion nicht auf die Spur.“ Das Magazin NeueNachricht erscheint vierteljährlich. Das Einzelheft kostet 8,20 Euro. Bestellungen per Fax unter: 0228 – 620 44 75 oder E-Mail: baerbel.goddon@sohn.de. Redaktionen erhalten Besprechungsexemplare kostenlos.

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