Redefin/gc/ak. Der Bau eines Windparks östlich von Redefin (Landkreis Ludwigslust) trifft bei Bewohnern der betroffenen Dörfer auf immer größeren Widerstand. Nach der seit Mittwoch (26. August 2009) andauernden Mahnwache bei Groß Krams kündigten die Windkraftgegner für Freitag, 28. August eine Demonstration auf der Bundesstraße 5 an. Die Aktion soll trotz behördlicher Einwände stattfinden. »Wir lassen uns das nicht verbieten«, erklärte ein Mitglied der Mahnwache am Donnerstag. Die Windkraftgegner der Region Redefin (mit den Orten Redefin, Kuhstorf, Belsch,Bresegard und Groß Krams) machen nicht ohne Grund mobil: Die Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes Westmecklenburg hat auf ihrer Sitzung am 25. Februar 2009 die Freigabe des Entwurfes des Regionalen Raumentwicklungsprogramms Westmecklenburg sowie den Entwurf des Umweltberichtes für das zweite Beteiligungsverfahren beschlossen. Die öffentliche Auslegung der Materialien läuft am 4. September 2009 ab. »Da brennt uns die Zeit unter den Nägeln, wollen wir den nach den Kommunalwahlen inzwischen neu konstituierten Kreistag und die neue Verbandsversammlung für unsere Problematik noch einmal verstärkt sensibilisieren«, betont Peter Ehlers. Das Zelt der Mahnwache auf einem Feld an der Bundesstraße 5, in der Nähe von Groß Krams ist von Spruchbändern unmgeben. Auf ihnen stehen Forderungen wie: »Keine Windenergieanlagen im Gebiet Groß Krams, Redefin, Belsch, Bresegard!« oder »Herr Landrat, möchten Sie 1 000 m entfernt von Windenergieanlagen wohnen? Wir auch nicht!« Für heute (Freitag, 28. August) um 16 Uhr hatte die Bürgerinitiative alle betroffenen Einwohner zu einer Kundgebung auf den Redefiner Markt mit anschließender Demonstration auf der Bundesstraße 5 aufgerufen. Ob es jedoch zu der Sperrung der B 5 kommt, ist noch fraglich. Grund: Redefins Bürgermeisterin Roswitha Böbel, hatte die Demo beim Ordnungsamt des Landkreises Ludwigslust am 17. August angemeldet. Am Dienstag, 25. August stimmten Landkreis und Polizei nach einem Vorort-Termin der Demo zu, sagt Böbel und am 26. August habe plötzlich und unerwartet der Landkreis per Fax die Demo untersagt. »Ich habe daraufhin beim Verwaltungsgericht gegen den Entscheid des Ordnungsamtes Klage eingereicht und hoffe, bis zur Kundgebung um 16 Uhr auf dem Redefiner Markt auf einem positiven Bescheid«, so die Bürgermeisterin. Die Bürgerinitiative »Gegenwind aus der Region« hat mit ihren Protesten im Vorjahr einen Teilerfolg erzielt. »So ist die Fläche des geplanten Windparkes von rund 400 Hektar auf etwa 300 Hektar reduziert worden, sollen nur noch 43 der bis zu 150 m hohen Windräder links und rechtsseitig der B 5 aufgestellt werden«, erläutert Windkraftgegener Peter Ehlers, aber - »Wir wollen hier überhaupt keinen Windpark!« Auch Katjenka Krause von der Mahnwache ist dagegen: »Bei dem ausgewiesenen Areal handelt es sich um ein Rastgebiet für geschützte Vogelarten wie Kraniche und Graugänse. Auch geschützte Tierarten wie Rotmilan, Eisvogel und Pirol fanden hier ihren Lebensraum«, sagt sie. Auch seien die Windkraftanlagen für die Gesundheit der Menschen schädlich, was Tests der »Institut für Hirnforschung und angewandte Technologie GmbH« an einer Probantin im Herbst 2005 eindeutig belegt hätten. Die geplanten fünf Tests mit Infraschall hätten bereits nach der dritten Frequenzerhöhung abgebrochen werden müssen. |