Rostock/gc/pm. Aus zuverlässiger Quelle verlauten seit einigen Tagen Pläne für den Verkauf zentraler Waldbereiche der Rostocker Heide. Bisher genießt das Gebiet einen besonderen Schutz als naturnah bewirtschaftete Waldfläche mit FSC-Zertifizierung. Auch ist es von nationaler Bedeutung als Teil der Flächenkulisse des Nationalen Naturerbes. Doch nun scheint das Gebot eines möglichen Käufers zu locken, der die Fläche in ein Jagdreservat umwandeln würde.
Der Wald befindet sich derzeit im Eigentum des Bundes. Unterschiedliche Auffassungen zur Zukunft der Fläche sind dort offensichtlich. Während das Bundesfinanzministerium die Fläche offenbar gerne versilbern möchte, läuft das Bundesamt für Naturschutz Sturm gegen jede Privatisierung. Nicht ohne Grund.
In die Renaturierung ehemaliger Militärflächen der Rostocker Heide ist viel Geld geflossen. Das Gebiet beherbergt den größten Wald im deutschen Küstenraum und stellt eines der wertvollsten Naturgebiete des Landes dar. Seeadler und Kranich sind dort zu Hause. Für Erholungssuchende aus Rostock und Umgebung ist es eines der wichtigsten Naherholungsgebiete. Ein Flächenverkauf würde all dies gefährden. Als Jagdgebiet würden stark erhöhte Wildbestände und die Einschränkung der Zutrittsmöglichkeiten für Besucher im Vordergrund. stehen. Naturnahe Waldwirtschaft wäre kaum mehr möglich. Das ist beileibe nicht nur ein Naturschutzproblem. Wo die Naturverjüngung der Bäume vom Wild weggefressen wird, müssen für viel Geld Schutzzäune errichtet und teure Aufforstungen von Hand vorgenommen werden. Auf die Hansestadt Rostock dürften so langfristig Kosten in Millionenhöhe zukommen. Der Steuerzahler müsste bluten, um ein jagdliches Privatvergnügen zu finanzieren.
Nicht ohne Grund regt sich in der Rostocker Bürgerschaft Widerstand. Als Fläche des Nationalen Naturerbes könnte die Fläche kostenlos an das Land, die Hansestadt Rostock oder eine Naturschutzstiftung übertragen werden, weiß Corinna Cwielag, Landesgeschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Dies sei erst im Juli mit 100.000 Hektar bundeseigener Naturschutzflächen geschehen. Land MV und Hansestadt Rostock müssen gegenüber dem Bundes-Finanzministerium einen Verkauf klar ablehnen.
Die Hansestadt Rostock beweist mit ihrem städtischen Forstamt eine beispielhafte Kompetenz bei der naturnahen Forstwirtschaft in der Rostocker Heide. Es wäre nur konsequent, die Hansestadt auch mit der Pflege des derzeit noch bundeseigenen Nationalen Naturerbes zu betrauen und eine entsprechende Flächenübertragung baldmöglichst in die Wege zu leiten. so Corinna Cwielag vom BUND.
Kontakt:BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern
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