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China Menschenrechte Pressemitteilung
Neue Einschränkungen der Freiheit von Internetnutzern
Digitale Mauer
ROG kritisiert verstärkte Zensur vor 60. Jahrestag der Volksrepublik
Redaktion: Reporter ohne Grenzen
Eingestellt am  01.10.2009 Aktualitätsende 10.10.2009
Dieser Beitrag kann im vollem Umfang kostenlos und frei genutzt werden, wenn www.german-circle.de als Quelle genannt wird.
Berlin/gc/rog. Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die verschärfte Online-Zensur vor den Feierlichkeiten am 1. Oktober 2009 in China, dem 60. Jahrestag der Staatsgründung.

„Die Vorbereitungen des Jubiläums, das störungsfrei ablaufen soll, gehen mit neuen Einschränkungen der Freiheit von Internetnutzern einher“, so ROG.

Chinesische Internet-Kontroll­agenturen haben unter anderem verstärkte Maßnahmen eingeleitet, um Nutzer und Blogger davon abzuhalten, mit Hilfe spezieller Software Internetsperren zu umgehen. Die Behörden haben in den vergangenen Tagen zehntausende von IP-Adressen blockiert, die unter Verdacht stehen, Programme wie „Freegate“ zu nutzen.

„Die digitale Mauer Chinas war noch nie so undurchdringlich wie heute - am Vorabend des Staatsjubiläums“, so ROG. „Die neuen Beschränkungen machen es noch schwieriger, soziale Netzwerkseiten wie Facebook oder Twitter und Videoplattformen wie YouTube zu erreichen“, kritisiert ROG.

Derweil dauert die Überwachung uigurischsprachiger Online-Medien sowie anderer Webseiten in der westchinesischen Provinz Xinjiang an: Seit den Unruhen im vergangenen Juli sind die meisten Webseiten entweder gesperrt worden oder deren Inhalte wurden nicht mehr aktualisiert. Darüber hinaus ist die Bevölkerung von Xinjiang seit fast drei Monaten vom Internet abgeschnitten. Auch einige in China gehostete mongolische Webseiten sind seit kurzem unzugänglich. Zudem sind ausländische Korrespondenten in China Ziel von Hacker-Angriffen geworden. US-amerikanische, französische, italienische und singapurische Journalisten erhielten virenverseuchte E-Mails, die darauf abzielen, Kontrolle über den Computer des Empfängers zu erhalten. Darüber hinaus sind drei japanische Journalisten Opfer eines Überfalls geworden. Die Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Kyodo wurden am 18. September in ihrem Hotelzimmer überfallen, nachdem sie von einer Probe der Paraden zum Jubiläum zurückgekommen waren. Männer in Zivilkleidung schlugen die Reporter auf den Kopf und zerstörten ihre Computer. Zuvor hatten die Behörden eine Reihe von ausländischen Medien gewarnt, die Vorbereitungen zum Jahrestag nicht zu filmen oder zu fotografieren - ein Verbot, dass auf keinem Gesetz oder einer offiziellen Regelung basiert.

Lesen Sie hier die ausführliche Pressemitteilung in englischer Sprache:
http://www.rsf.org/spip.php?page=article&id_article=34609

Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
presse@reporter-ohne-grenzen.de
http://www.reporter-ohne-grenzen.de

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