- bei den Fließgewässern 10 Prozent der Wasserkörper
- bei den Seen 66 Prozent
- von den Grundwasserkörpern 55 Prozent
das Prädikat gut bzw. sehr gut erhalten.
Von den Boddengewässern der Ostsee und den Wasserkörpern innerhalb der ersten Seemeile erreicht keiner dieses Prädikat.
Die Ursachen dafür sind vielfältig. Bei den Fließgewässern sind vor allem die unnatürliche Gewässerstruktur: schnurgerade Kasten- oder Trapezprofile und die für Fische und andere Bachbewohner unüberwindlichen Regulierungswehre für die schlechte Benotung verantwortlich. Sie resultieren aus der historisch gewachsenen Kulturlandschaft.
Bei den Küstengewässern ist die Überdüngung der Gewässer mit Pflanzennährstoffen aus DDR-Zeiten auch heute noch deutlich nachweisbar. Bei den anderen Grundwasserkörpern sind entweder die chemischen Belastungen zu hoch bzw. die Wassermenge nicht ausreichend.
„Das hört sich jetzt hochdramatisch an, ist es aber nicht. Ein direkter Vergleich zur Ausgangsbasis von 1990 ist schlecht möglich, da wie gesagt, die Kriterien der Wasserrahmenrichtlinie erst jüngeren Datums sind. Die Aussage, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern eine sehr gute Wasserqualität haben, ist gerechtfertigt. Gerechtfertigt ist auch die Forderung, dass es zur Erreichung der hohen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie weiterer gesamtgesellschaftlicher Anstrengungen bedarf“, so der Minister.
Die Landwirte stehen vor der Aufgabe, die Nährstoffeinträge insbesondere an Stickstoff zu minimieren. Hierzu sind eine intensivere landwirtschaftliche Fachberatung aber auch stärkere Anstrengungen der Forschung notwendig.
„Gleichwohl haben wir in Mecklenburg-Vorpommern bessere Ausgangsbedingungen als andere Länder. So weist z.B. der Nitratbericht der Bundesregierung von 2008 für Mecklenburg-Vorpommern den bundesweit besten Wert mit einem Stickstoffflächenbilanzüberschuss von 38kgN/ha aus. Das ist einerseits auf den geringen Viehbesatz und den hohen Anteil extensiver Wirtschaftsweise z.B. auf Grünland zurückzuführen. Auch die großen Strukturen der Landwirtschaftsbetriebe wirken sich vorteilhaft aus, denn in den großen Betrieben kommt modernste Technik zum Einsatz, um beispielsweise Düngemittel extrem genau zu dosieren“, erklärt der Minister.
Neben der Minimierung der stofflichen Einträge ist die Umsetzung von wasserwirtschaftlichen Maßnahmen notwendig. Dafür sind im Zeitraum des ersten Bewirtschaftungsplans (2010 – 2015) rund 91,5 Millionen Euro notwendig. Umgesetzt werden diese vom Land selbst an den Gewässern Erster Ordnung und zusammen mit weiteren Partnern an den Gewässern Zweiter Ordnung.
Dazu wird das Seenprogramm, das bereits seit 1999 existiert, fortgesetzt. Für den Zeitraum von 2009 bis 2015 sind derzeit Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an ca. 10 Seen mit einer Seefläche ab 50 Hektar geplant. Dazu gehören z.B. der Teterower See, der Zirker See, der Ivenacker See und der Goldensee.
Bei den Fließgewässern geht es um die Wiederherstellung natürlicher Flussläufe, den Abbau von Wehren und die Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit.
„Die Umsetzung der EU-WRRL ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Auf diesem Wege sind wir schon sehr weit fortgeschritten, betrachtet man nur die gewaltigen Investitionen in die Sanierung der Abwasserbeseitigung von 1,5 Mrd. Euro seit 1990. Im Vergleich zu dieser Leistung sind die jetzigen Herausforderungen geringer. Aber es ist immer schwieriger von einem relativ hohen Ausgangsniveau zu weiteren Verbesserungen zu kommen“, betonte der Minister.
Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus informierte auf der Landespressekonferenz auch über die Unterzeichnung der Bewirtschaftungspläne der Flussgebietsgemeinschaft Elbe auf der Fachministerkonferenz am 27. November 2009 in Wedel.
Dem Gebiet der Europäischen Gemeinschaft wurden 123 Flussgebietseinheiten zugeordnet. An vier Einheiten ist Mecklenburg-Vorpommern beteiligt: an Elbe, Oder, Schlei/Trave und Warnow/Peene.
Weitere Flussgebietsgemeinschaften mit deutscher Beteiligung sind Rhein, Weser, Maas und Donau.
Für diese Flussgebietsgemeinschaften müssen Bewirtschaftungspläne erarbeitet und 2009 vorgelegt werden. Die Bewirtschaftungspläne beschreiben den Gewässerzustand und die ermittelten Defizite. Sie legen Umweltziele und Maßnahmen zur Gewässerentwicklung fest und nehmen eine wirtschaftliche Analyse der Wassernutzungen vor. Sie sind damit eine zusammenfassende Darstellung der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse in einer Flussgebietseinheit.
Kontakt:Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern
Pressesprecherin
Marion Zinke
Tel.: 0385-588 6003
Fax: 0385-588 6022
0385-588 6024
m.zinke@lu.mv-regierung.dehttp://www.regierung-mv.deAuf http://www.german-circle.de können Sie kostenlos für 9 Tage fremde oder eigene Nachrichten veröffentlichen lassen. Mailen Sie Ihre Texte und Bilder einfach an die Redaktion - redaktion@german-circle.de. Achten Sie bitte darauf, dass Ihre Bilder und Nachrichten frei von Rechten Dritter sind.Vielen Dank!Die Redaktion