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Deutschland Soziales Pressemitteilung
10.000 Euro für vorbildliche Integration
„Geh mit mir auf uns zu!“
Hamburger Integrationspreis vergeben
Redaktion: Hamburger Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz
Eingestellt am  01.12.2009 Aktualitätsende 10.12.2009
Dieser Beitrag kann im vollem Umfang kostenlos und frei genutzt werden, wenn www.german-circle.de als Quelle genannt wird.
Hamburg/gc/pm.  Aus über 40 Bewerbungen werden in diesem Jahr fünf Preisträger mit dem 4. Hamburger Integrationspreis „Geh mit mir auf uns zu!“ ausgezeichnet. Im Mittelpunkt der Auswahl standen diesmal ehrenamtliche Initiativen.

Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, das die Jury aus Mitgliedern des Hamburger Integrationsbeirates vergibt, wurde von SAGA GWG zur Verfügung gestellt.

„Integration hat viele Facetten und bedeutet weit mehr, als die Schule zu besuchen oder einen Beruf auszuüben. Aber echte Eingliederung in unsere Gesellschaft kann nicht der Staat leisten, sondern diese geht nur von Mensch zu Mensch“, so Sozialsenator Dietrich Wersich. „Deshalb brauchen wir gerade ehrenamtliche Initiativen, die sich in besonderer Weise in der Förderung eines friedlichen und gemeinschaftlichen Lebens verschiedener Kulturen engagieren.“

Die ersten Plätze des Preises des Hamburger Integrationsbeirates gehen in diesem Jahr an die Projekte „Music with Friends“ des Vereins zur Förderung der Integration in Wilhelmsburg und an „Generation Zukunft“ der Hauptkirche St Michaelis. Den zweiten Platz erhält das „Löwenhaus“ in Harburg. Den dritten Platz teilen sich die Projekte „academie crearTat“ und die „mitKids“ Aktivpatenschaften der Ehlerding-Stiftung. Mit einem Anerkennungspreis würdigt die Jury zudem das Engagement um den interreligiösen Dialog der Vereine Nord-Dialog e.V. und des Islamischen Wissenschafts- und Bildungsinstituts e.V.

Die Jury unter dem Vorsitz von Sozialstaatsrat Dr. Michael Voges hatte keine leichte Auswahl zu treffen. Viele der über 40 eingegangenen Bewerbungen waren sehr qualifiziert. Daher entschieden die Jurymitglieder Renate Schneider (Hamburger Abendblatt), Ramis Kilicarslan (Zaman), Hourvash Pourkian (Kulturbrücke Hamburg e.V.) und Michael Wulf (SAGA GWG), das Preisgeld aufzuteilen und zwei erste Plätze, einen zweiten und wiederum zwei dritte Plätze zu vergeben. Die ersten Preise sind mit jeweils 3.000 Euro, der 2. Preis mit 2.000 Euro und die dritten Preise mit 1.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird durch die Gewinner in integrationsfördernde Maßnahmen investiert.

Informationen zu den ausgezeichneten Projekten:

1. Platz: Verein zur Förderung der Integration in Wilhemsburg e.V. mit „Music with friends“:  Der Verein bewarb sich erfolgreich mit dem Musikprojekt „Music with friends“, in dem sich Jugendliche und Erwachsene, zum großen Teil mit Migrationshintergrund, seit zehn Jahren ehrenamtlich engagieren. Sie bieten Kindern und Jugendlichen Musikunterricht, entwerfen gemeinsame Songtexte in verschiedenen Sprachen und setzen diese im Tonstudio im Haus der Jugend um. Die Beteiligten erhalten so die Möglichkeit, sich kreativ in Teamarbeit mit den innerhalb ihrer Lebensmilieus dominierenden Themen auseinanderzusetzen. Das Projekt, das mit den Schulen in Veddel und Wilhelmsburg kooperiert, trägt zur Verbesserung der verbalen Fähigkeiten, der Stärkung eigener Identität und des Selbstbewusstseins von Kindern und Jugendlichen bei. Es finanziert sich ausschließlich über Spenden und Preisgewinne.

1. Platz: Hauptkirche St. Michaelis mit „Generation Zukunft“:
In dem Paten-Projekt „Generation Zukunft“ finden in der St.-Michaelis-Gemeinde vier jeweils neun Monate andauernde Kurse statt, die sich an Jugendliche der 8. und 9. Klasse mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen aus dem Bezirk Mitte richten. Die Kurse dienen der persönlichen und schulischen Entwicklung sowie der Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche. Neben den Nachhilfestunden stehen den Jugendlichen ehrenamtlich engagierte Paten aus der Wirtschaft zur Seite, die sie besonders hinsichtlich der Berufsorientierung unterstützen. Das Engagement wird von 16 studentischen Hilfskräften und einem Coach, der die Teilnehmer hinsichtlich ihrer Motivation und Selbsteinschätzung anspornt, begleitet. Viele Jugendliche wurden bereits motiviert, die Schule weiterzuführen oder wurden erfolgreich in Ausbildungsplätze vermittelt.

2. Platz:  Arbeiter-Samariterbund-Bund mit „Löwenhaus“:
Das Projekt „Löwenhaus“ betreut im Harburger Phönix-Viertel - einem Quartier mit hohem Migrationsanteil - täglich bis zu 50 Kinder. Lernunterstützende, kulturelle und gesundheitsfördernde Maßnahmen verbunden mit einem qualitativ hochwertigen Ernährungsangebot stärken die in einem sozialen Brennpunkt lebenden Kinder und Jugendlichen. Ältere Schülerinnen und Schüler erwerben die so genannte Jugendleiterkarte, ein „Gesundheitszeugnis“ und absolvieren einen Erste-Hilfe-Kurs, um sich dann verpflichtend für zwei Jahre als ehrenamtliche Lernpaten zu engagieren. Das stadtteilorientierte Projekt „Löwenhaus“ bietet allen Beteiligten Gelegenheit zum sozialen Lernen, der Entwicklung von Bindungsfähigkeit, dem Erlernen von Konfliktlösungsstrategien sowie Möglichkeiten persönlich Verantwortung zu übernehmen. Neben praxisorientierten Öffnungszeiten bietet das Projekt auch Wochenend- und Ferienbetreuung an. Im Projekt sind vier Stellen im Freiwilligen Sozialen Jahr mit je 38,5 Wochenstunden und bis zu 30 Stunden ehrenamtliches Engagement wöchentlich eingebunden. Finanziert wird das Projekt über Spenden und Eigenmittel.

3. Platz: crearTAT e.V. mit „academie crearTat – Kunst interkulturell mit jungen Menschen“:
Seit 2001 initiiert die Tanz- und Theaterpädagogin Irinell Ruf interkulturelle Gewaltprävention. Sie verbindet diese mit konkreter Unterrichts- und Schulentwicklung über das Anknüpfen an die kognitive Entwicklung von Schulkindern sowie über die Einflussnahme in das Sozialverhalten. Eine große Anzahl an motorischen Übungen verleiht dem Projekt starke therapeutische Züge, die in zwei Projekten umgesetzt werden. Eines wurde bereits bei einer Aufführung in Marokko mit einem Preis ausgezeichnet. Den Schülern sollen durch die Darstellung von Tanz und Theater Wege aufgezeigt werden, wie sie mit ihrer Wut und ihren Aggressionen umgehen können. Zum Abschluss des Projekts werden von den Kindern gemeinsam erarbeitete Theaterstücke vorgeführt, die aus ihrer eigenen Gefühls- und Alltagswelt entstammen.

3. Platz: Ehlerding-Stiftung mit „mitKids Aktivpatenschaften“:
Die Ehlerding-Stiftung engagiert sich in den Bereichen Jugend, Umwelt, Wissenschaft und Kultur. Ziel des 2007 gestarteten Projektes mitKids ist die Unterstützung von Kindern aus dem Bezirk Harburg, die der besonderen Aufmerksamkeit und Zuwendung bedürfen, durch sogenannte Aktivpatenschaften. Die 55 durch das Projekt betreuten Kinder im Alter von bis zu neun Jahren kommen aus benachteiligten Familien. Viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund. Die ehrenamtlichen Paten gehen einen hohen Grad an vereinbarter Selbstverpflichtung ein und leisten einen Beitrag zur Stabilität der Familien. Sie werden durch freiwillige Patenbegleiterinnen möglichst passgenau vermittelt und unterstützt.

Anerkennungspreise:


Nord Dialog e.V. mit „Ramadanzelt“:
Mit dem Projekt „Ramadanzelt“ führt der Verein Nord Dialog e.V. seit zwei Jahren Menschen unterschiedlicher Herkunft zum Monat Ramadan abendlich in einem großen Zelt in St. Georg zu einem gemeinsamen Iftar-Essen zusammen. Ausdrücklich werden nichtmuslimische Menschen angesprochen, um ein friedliches Zusammensein anzuregen. In geselliger Atmosphäre gelingt es dort, sich untereinander kennenzulernen und auszutauschen. Seit 2007 hat sich die Zahl der Teilnehmer und interessierter Besucher fast verdoppelt. Im Jahr 2009 wurde das Zelt von rund 1500 Personen besucht.

Islamisches Wissenschafts- und Bildungsinstitut e.V.:
Der Verein Islamisches Wissenschafts- und Bildungsinstitut e.V. wurde 2002 von Ali Özgür Özdil gegründet und versteht sich als Mittler zwischen den Religionen, als umfassender Ansprechpartner in Fragen zum Islam und als Beratungsinstitution für Erziehungs- und Bildungsfragen für muslimische Eltern und Schüler. Dem Verein steht ein Kuratorium namhafter Akteure zur Seite. Im Projekt „Moscheeführungen“ werden seit 1999 in Schulungen Interessierte zu Moscheeführern ausgebildet, um z.B. Schulklassen an den muslimischen Glauben heranzuführen und das Innere von Moscheen zeigen und erklären zu können. Weitere Angebote dienen der Förderung von Begegnung und gegenseitiger Hilfestellung verschiedener Kulturen im interreligiösen Dialog.

Für Rückfragen der Medien:
Pressestelle der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz
Jasmin Eisenhut
Tel.: 040-42 86 33 15
Fax: 040-42 86 33 849
pressestelle@bsg.hamburg.de
http://www.hamburg.de/bsg

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