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Deutschland Menschenrechte Pressemitteilung
Die schwersten humanitären Krisen 2009
Damit sind keine Schlagzeilen zu machen
Verhinderte Hilfe und vernachlässigte Krankheiten
Redaktion: Ärzte ohne Grenzen
Eingestellt am  23.12.2009 Aktualitätsende 01.01.2010
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New York/gc/äog. Angriffe auf die Bevölkerung und verhinderter Zugang zu Hilfsleistungen in Pakistan, Somalia, Jemen, Sri Lanka, Afghanistan, Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo (D.R. Kongo) sind nur einige der schlimmsten Krisen im Jahr 2009. Dazu kommen die stagnierende Finanzierung der HIV/Aids-Behandlung und die anhaltende Vernachlässigung anderer Krankheiten.

Das Jahr 2009 war laut Ärzte ohne Grenzen von drei eindeutigen Mustern bestimmt: Verweigerung lebensrettender Hilfe für die Bevölkerung in Ländern wie Sri Lanka, Pakistan und dem Sudan; schwindender Respekt für die Sicherheit der Bevölkerung und die neutrale humanitäre Arbeit in Ländern wie Afghanistan, Jemen, Somalia und der Demokratischen Republik Kongo, in denen Menschen - auch Helfer - gezielt angegriffen wurden; Vernachlässigung der Menschen, die unter unbeachteten Krankheiten leiden und erschwerter Zugang für HIV/Aids-Patienten zu lebensverlängernder Behandlung.

„Es steht außer Frage, dass immer mehr Menschen Opfer von Konflikten werden und gleichzeitig lebensrettende Hilfe erschwert wird, oft absichtlich“, sagte Christophe Fournier, internationaler Präsident von Ärzte ohne Grenzen.

„In Ländern wie Sri Lanka und Jemen wurde Hilfsorganisationen der Zugang zu den Bedürftigen verweigert, oder sie mussten das Land verlassen, da sie in die Schusslinie geraten sind. Unsere Teams vor Ort sind Zeugen der menschlichen Folgen dieser Krisen. Wir sind daher gezwungen und verpflichtet, darüber zu sprechen“, ergänzte Fournier.

Zehntausende Menschen waren in der Region Vanni in Sri Lanka ohne Hilfe gefangen, als die sri-lankische Armee im Frühjahr gegen die tamilischen Rebellen gekämpft hat. Hilfsorganisationen, einschließlich Ärzte ohne Grenzen, durften die Konfliktzone nicht betreten.

In Somalia flohen mehr als 200.000 Menschen in den ersten Monaten dieses Jahres (2009) vor dem brutalen Krieg aus der Hauptstadt Mogadischu, und immer mehr Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wurden angegriffen.

Die Bevölkerung und Krankenhäuser in der Region Saada im Norden des Jemen waren von schweren Kämpfen betroffen, während die Armee gegen die Al-Houthi-Rebellen kämpfte. Zehntausende Menschen flohen und Ärzte ohne Grenzen musste das einzige funktionierende Krankenhaus in der Region verlassen. Ein eklatanter Fall, in dem humanitäre Hilfe für militärische Zwecke missbraucht wurde, waren zudem die Angriffe der kongolesischen Armee auf die Bevölkerung, die sich im Oktober in der Region Nordkivu im Kongo im Rahmen einer Impfkampagne versammelt hatte.

Der Erfolg der vergangenen Jahre, dass HIV/Aids-Patienten besseren Zugang zu einer Behandlung bekommen hatten, wurde im Jahr 2009 bedroht, da Kürzungen in der internationalen Finanzierung angekündigt wurden. Mangelernährung bei Kindern wurde ebenso missachtet. Diese führte zum vermeidbaren Tod von etwa fünf Millionen Kindern unter fünf Jahren.

Die Liste basiert auf Erfahrungen in mehr als 60 Ländern, in denen Ärzte ohne Grenzen Zeuge schlimmer humanitärer Bedingungen ist, und wird seit zwölf Jahren zum Jahreswechsel veröffentlicht. Die Organisation weist damit auf die humanitären Krisen hin, die medial zu wenig Beachtung finden.

Interviewpartner & weitere Informationen:
Claudia Evers
Christiane Winje
Tel.: 030-700 130 230 240
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de

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