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Deutschland Kulturförderung Glosse
Sparen an der richtigen Stelle
Keine Kulturförderung
Kultur ist die Grundlage von Fremdenfeindlichkeit
Redaktion: Heiko Wruck
Eingestellt am  19.09.2007 Aktualitätsende 20.07.2008

Wer die Kultur fördert, schädigt vorsätzlich die Gemeinschaft. Wir haben wirklich wichtigere Dinge zu erledigen, als ein Staatstheater, das Staatliche Museum, den Zoo, die Sport- und Kongresshalle oder all die vielen Nachbarschaftstreffs, Jugendzentren, Begegnungsstätten, Heimatstuben, Sportvereine und weiß der Fuchs, was noch zu erhalten. Da gibt es einen Zusammenhang, der nirgends offen angesprochen wird. Jeder, der nicht einer bestimmten Kultur oder wenigstens einer klar definierten Kulturgruppe angehört, wird automatisch ausgegrenzt. Ein geradezu ambivalentes Verhältnis haben wir zu jenen, die man als Kulturkonvertiten bezeichnen könnte. Die kommen zwar aus der einer Kultur, sind aber Sympathiesanten oder fanatische Anhänger der anderen Kultur. Ambivalent deswegen, weil zwar der Verrat, jedoch nicht der Verräter geliebt wird. Damit ist klar: die Kultur an sich ist die Grundlage der Fremdenfeindlichkeit. Heute ist es jedoch nicht mehr modern, Fremdenfeindlichkeit zu propagieren, geschweige zu finanzieren oder anderweitig zu fördern. Da ist es doch mehr als verständlich, wenn Bund, Länder und Kommunen kein weiteres Geld in die Kulturförderung stecken wollen. Nicht, weil die Kultur zu teuer wäre. Nein, weil wir endlich etwas gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung tun müssen. Schließt die öffentlichen Büchereien. Macht die botanischen Gärten dicht. Reißt die denkmalgeschützten Gebäude nieder. Tötet das Petermännchen, Räuber Vieting, Kuddeldaddeldu und Käpt’n Brass! Und erst diese widerlichen Volkshochschulen, Kreismusikschulen – Schulen überhaupt! Das muss alles ratzekahl weg. Welchen Sinn kann es haben, Lehrer zu bezahlen, wenn es Taschenrechner und Internet, Musik-CDs, Film-DVDs und MP3s gibt? Es genügt also völlig, jedem ein paar technische Geräte zu finanzieren, dann kann jeder sich die eigenen geistigen Grundlagen schaffen, die ihn in die Lage versetzen, bespielsweise am „Perfekten Dinner“ oder an einer beliebigen Rateshow teilzunehmen – und allein das ist es, was Menschen verbindet. Also lassen wir endlich den Quatsch mit der Kulturförderung.     Heiko Wruck

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