Schwerin/gc/pm. Die Ausgaben für Arzneimittel sind in Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben der Techniker Krankenkasse deutlich gestiegen. Sie überschritten im letzten Jahr erstmals die 700 Millionen Euro Grenze.

Insgesamt gaben die gesetzlichen Krankenkassen über 712 Millionen für Medikamente aus. Das sind rund 50 Millionen Euro oder sechs Prozent mehr als im Vorjahr, meldete die Techniker Krankenkasse (TK) am 8. Februar 2010 in Schwerin.

Profiteur der steigenden Arzneiausgaben ist auch der Bundesfinanzminister. Da für Medikamente der volle Mehrwertsteuersatz gilt, flossen allein aus Mecklenburg-Vorpommern mehr als 114 Millionen Euro direkt in die Staatskasse. Bundesweit waren es 4,3 Milliarden Euro. TK-Landeschef Dr. Volker Möws fordert, dass endlich die Mehrwertsteuer auf Medikamente gesenkt wird. „Wenn der Steuersatz für Hotelübernachtungen geändert werden kann, warum dann nicht auch für Medikamente?“  Der ermäßigte Satz von sieben Prozent ist aus Sicht der Kasse längst überfällig und würde eine schnelle und direkte Entlastung der Krankenkassen und somit der Versicherten bedeuten. Trotz der Rekordausgaben ist Möws „optimistisch, dass die TK in diesem Jahr keinen Zusatzbeitrag erheben muss“.

Die höchsten Steigerungsraten melden Thüringen und Hamburg. Am geringsten wuchsen die Ausgaben im Saarland und in Baden-Württemberg.

Bundesweit stiegen die Ausgaben der Kassen im letzten Jahr um 5,88 Prozent auf  27,3 Milliarden Euro. Die TK bezieht sich auf Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA).

Aussender:
Techniker Krankenkasse
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