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Deutschland Wissenschaft Pressemitteilung
Arbeiten, Lernen und Leben
Balance oder Ballast?
Wissensarbeiter im magischen Dreieck
Redaktion: Universität Trier
Eingestellt am  20.02.2010 Aktualitätsende 01.03.2010
Dieser Beitrag ist urheberrechtlich geschützt. Nachnutzungen, Verwertungen, Kopien (auch auszugsweise) dürfen nur mit dem Einverständnis der Autoren oder des Seitenbetreibers veröffentlicht werden.
Trier/gc/pm. Die Grenzen zwischen Arbeit und Leben verwischen zunehmend. Die Anforderungen an die Flexibilität von Unternehmen und ihren Beschäftigten steigen, projektbasierte Organisationsformen, atypische Beschäftigungsverhältnisse und Portfoliokarrieren nehmen zu. Halbwertzeiten für Wissen verkürzen sich immer mehr. Formalisierte Aus- und Weiterbildung stößt an ihre Grenzen, lebenslanges Lernen off- und on-the-job wird zur unumgänglichen Notwendigkeit.

Gleichzeitig haben sich traditionelle Rollenbilder und individuelle Ansprüche an die Balance von Arbeits- und Privatleben gewandelt. Ziel- und Zeitkonflikte und daraus resultierend Stress, Nachlassen der Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit bis hin zu Erkrankungen gehören zu den Folgen. Gerade in der Wissensarbeit treffen die Eckpunkte Arbeiten, Lernen und Leben besonders intensiv aufeinander.

In eben diesem Kontext ist das neue vom BMBF geförderte Forschungsvorhaben Allwiss angesiedelt, das am 3. Februar 2010 sein offizielles Auftakttreffen im Trierer Wissenschaftspark Petrisberg hatte. Der Forschungsverbund aus den Wissenschaftlichen Projektpartnern Universität Trier, Inmit-Institut für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier und Hochschule RheinMain beschäftigt sich mit Fragen der Work-Learn-Life-Balance (WLLB) in der Wissensarbeit.

Der Forschungsansatz ist umfassender als bisher bekannte Ansätze zur Untersuchung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (Work-Life-Balance), da beim Trierer Vorhaben der Aspekt des Lernens als weitere wesentliche Komponente in den Fokus genommen wird. Wann und wie wird in der neuen Arbeits- und Familien-welt gelernt? Wie gehen Wissensarbeiterinnen und Wissensarbeiter in unterschiedlichen Lebensphasen und Situationen mit den gestiegenen Herausforderungen der Vereinbarkeit von Arbeiten, Lernen und Leben um? Welche Folgen und Herausforderungen hat das für Unternehmen und Beschäftigte in der Wissensarbeit bei hohem Innovations- und Wettbewerbsdruck? Was sind Belastungen, was sind Ressourcen und Handlungsstrategien für mehr Balance und weniger Ballast im magischen Dreieck Arbeiten, Lernen, Leben?

Diese Fragen und mehr untersucht das interdisziplinäre Allwiss-Projektteam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Arbeits- und Organisationspsychologie, der Betriebswirtschaftslehre und der betrieblichen Pädagogik. In insgesamt sechs Unternehmen werden von der Universität Trier und dem Inmit-Institut in der ersten Projektphase qualitative und quantitative Erhebungen durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen dieser Unternehmensbefragungen sollen Handlungsbedarfe identifiziert sowie Bewältigungsstrategien und Instrumente für eine verbesserte und förderliche Balance von Arbeiten, Lernen und Leben für Unternehmen und ihre Mitarbeiter in der Wissensarbeit konzipiert werden.

In zwei der insgesamt sechs Unternehmen werden die entwickelten WLLB-Instrumente pilothaft über rund zehn Monate eingesetzt. Die Beschäftigten der beiden Praxispartner-Unternehmen aus der IT-Branche, Human Solutions GmbH (Kaiserlautern) und IT-Haus GmbH (Föhren), erproben so in der betrieblichen Realität die entwickelten Interventionsmaßnahmen und deren Nutzen.

Begleitet und evaluiert wird der Erprobungsprozess bei den Unternehmen von den Wissenschaftlern der Universität Trier, des Inmit-Instituts und der Hochschule RheinMain.

Dimensionen
Neben der Interdisziplinarität mit ihren unterschiedlichen theoretischen Zugängen und Sichtweisen setzt das Projekt Allwiss auf ein klar handlungsorientiertes Forschungskonzept. Ziel soll nach Aussagen des Forschungsteams nicht in erster Linie die Theoriebildung sein, sondern die wissenschaftlich begleitete Veränderung, das In-Gang-Bringen von Initiativen und Maßnahmen, die Selbstveränderung auf persönlicher, sozialer und organisationaler Ebene möglich macht. Dem-entsprechend ist das Projekt Allwiss so konzipiert, dass über die wissenschaftlichen Publikationen hinaus Maßnahmen und Materialien entwickelt werden, die zum Nutzen der Unternehmen und Beschäftigten breite Anwendung für eine bessere Balance von Arbeiten, Lernen und Leben finden sollen. Dazu wird es Handreichungen für die Unternehmen und eine Allwiss-Toolbox geben, die neben einem Online-WLLB-Selbstcheck auch eine Allwiss-Scorecard zur Wirkungsmessung von WLLB-Maßnahmen enthalten soll.

Des Weiteren planen die Projektverantwortlichen ein Coaching-Konzept, mit dem für die Unternehmen und ihre Beschäftigten Work-Learn-Life-Balance-Coaches ausgebildet werden sollen. Gefördert wird das Vorhaben Allwiss bis Ende April 2013. 2009 gehörte das Trierer Projekt zu denjenigen Forschungsvorhaben, die nach umfassender Begutachtung aus insgesamt rund 120 Projektvorschlägen im Rahmen der bundesweiten BMBF-Bekanntmachung „Balance von Flexibilität und Stabilität in einer sich wandelnden Arbeitswelt“ ausgewählt wurden. Projektträger ist das DLR.

Kontakt:
Inmit-Institut für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier
Martina Josten
Geschäftsführerin
Inmit/Verbundgesamtkoordination Allwiss
Max-Planck-Str. 22
54296 Trier

Weitere Informationen:
http://www.allwiss.de

Ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben der Universität Trier, des Inmit-Instituts für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier, der Hochschule RheinMain-Businessschool und Unternehmen in der Wissensarbeit
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