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Polen Wirtschaft Bericht
Deutsche Banken haben ihren Ruf im Osten verloren
Freie Hand in Polen
Gebahren im Kreditgeschäft wie vor der großen Finanzkrise
Redaktion: Polskaweb News
Eingestellt am  03.04.2010 Aktualitätsende 09.04.2010
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Posen/gc/www.polskaweb.eu. Es sind vor allen Dingen Deutsche Geldinstitute die in Polen und anderen osteuropäischen Ländern eine aggressive, verantwortungslose und manchmal auch geradezu betrügerische Geldpolitik betreiben. Dass sie hierbei auch Geld von Steuerzahlern und Investoren veruntreuen stört sie genausowenig wie das Los ihrer Opfer, welche sich oft zu einem Kredit haben überreden lassen und „erwartungsgemäß“ irgendwann nicht mehr zahlen können.

Anders als in Deutschland oder Österreich haben die Banken im Osten praktisch „freie Hand“ um „potentielle Kunden“ zu gewinnen und hierbei ist jedes Mittel recht. Fast tagtäglich findet man in irgendwelchen polnischen Zeitungen Berichte über Kunden westlicher Banken, die wegen Unregelmäßigkeiten mit kollektiven Klagen drohen. Commerzbank- Töchter BRE Bank und mBank sowie Deutsche Bank mit Tochter DB-Kredit gehören dazu.

Die Dominanz vor allen Dingen deutscher und österreichischer Banken in Polen, Tschechien oder der Slowakei ist nicht zu übersehen. In den Fußgängerzonen kleiner und großer Städte sind sie überrepräsentiert. Nicht selten kommen da auf knapp 300 Metern 10 oder mehr Bankfilialen. Die Zwischenräume stehen ebenso unter ihrer Kontrolle, hier herrschen die Aufreißer mit ihren unzähligen Kreditangeboten auf Handzetteln. Das gleiche Bild in Einkaufszentren und Galerien. Der Einzelhandel hat sich dem Willen der Geldinstitute längst komplett angeschlossen und so findet man auch überall in den Geschäften für alles kombinierte Lockangebote. Das Geld muss unter die Leute, auf Teufel komm raus und Kredit bekommt fast jeder.

Wen stört schon unter Bänkern das Kleingedruckte oder die Folgen privater Insolvenz ihrer Kunden. Es ist ja auch nicht ihr Geld was man hier durch den riesigen Schornstein pustet.

Zum Beispiel im Fall von BRE- Bank und BayernLB sind es ja u.a. Deutsche Steuerzahler, die hier wieder einmal bluten müssen. Doch der Zug für die Banken aus dem Westen scheint in Osteuropa, vor allen Dingen aber auch in Polen abgefahren.

Schon jetzt könnte die Zahl der alltäglich platzenden Kreditengagements die der Neuabschlüsse überholt haben.

Und immer mehr Gerichte interessieren sich für sog. „Versäumnisse“ ausländischer Banken, welche ihre Kunden in die Pleite geführt haben sollen. Eine große Rolle hierbei spielen falsche Beratungen und fehlende Hinweise auf Kleingedrucktes. Selbst derjenige, welcher seinen Bankrott ganz alleine verschuldet hatte, macht jetzt im Boom der allgemeinen Stimmung, auch seine Bank verantwortlich und fordert Schadenersatz.

Gerade Commerzbank- Tochter BRE Bank ist megaout in Polen. Galt sie doch schon in den frühen 90er Jahren als Depot der in Wendezeiten reich gewordenen Osteuropäer. Hier hatte kein tschechischer oder polnischer Staatsanwalt Einblick in die Konten auch vieler unseriöser Kunden des Bankinstitutes. Zur Eröffnung eines Kontos im „private Banking“ musste man erst einmal einige Hundertausend hinblättern, ansonsten wurde man freundlich, aber bestimmt, gleich wieder vor die Türe gesetzt. Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Viele der damaligen Großkunden sind pleite oder sitzen in Haft, ihre Konten wurden blockiert. Das Kreditgeschäft der BRE Bank läuft schon seit über einem Jahr nicht mehr. Tochter mBank, öfters mal negativ in den Medien, gewinnt zwar noch Neukunden, dies aber im Kleingeldgeschäft und ohne Sicherheiten.

Schon seit einem Jahr wankt die Commerzbank-Tochter (Polskaweb berichtete), jetzt bekommt sie wahrscheinlich 350 Millionen Euro Stütze von ihrer Muttergesellschaft. Man habe sich mit Fremdwährungsderivaten verspekuliert und muss eine steigende Risikovorsorge für faule Kredite schaffen - heißt es. Organisiert wird die Kapitalerhöhung von der Deutschen Bank, die sich um die Steuergelder kümmert. Mehr Konsumentenkredite will man vergeben, sagt die BRE Bank, was bei stark steigenden Arbeitslosenzahlen in Polen wie Hohn auf die Besitzer die eigentlichen Besitzer dieser Gelder klingt. Noch mehr Kleinkredite bringen, zumindest in den nächsten Jahren, noch mehr Verluste für die Bank und das weiss sie auch. So dürften die 350 Millionen wohl in erster Linie zur Rettung des eigenen Hinterns dienen. Arme Steuerzahler, kann man da nur sagen.

Den Originalbeitrag lesen Sie hier: http://polskaweb.eu/polen-haben-probleme-mit-westlichen-banken-6573575628.html

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