Wismar/gc. Am 3. Mai 2010 jährt sich zum 65. Mal die Cap-Arcona-Katastrophe in der Lübecker Bucht. Die Erinnerung an dieses Ereignis und an die über 7.000 Opfer wachzuhalten, „ist eine kulturelle Verantwortung der Gegenwart und der nachfolgenden Generationen“, sagt Hugo Rübesam.
Rübesam hat 2001 den Förderkreis Cap-Arcona-Gedenken initiierte. Er hat sich dabei ein Wort von William Wolff, Landesrabbiner Mecklenburg-Vorpommern, zur Maxime gemacht: „Vergessen ist die letzte Grausamkeit, die wir den Opfern antun können!“
Rübesamen weiter: „Für die Identität der Menschen aller Generationen in einer Gesellschaft und in den Regionen, stellen die kulturellen Werte und die Kultur der Erinnerung eine entscheidende Ebene ihres Denkens, Empfindens und damit auch ihres Engagements und ihrer Taten dar.“ Ein hoher Anspruch gewiss, aber der Förderkreis Cap-Arcona-Gedenken bemüht sich seit Jahren dem gerecht zu werden. Erinnert sei an die Veranstaltungen mit Zeitzeugen wie Witali Konstanda, dem Filmregisseur Matti Geschonneck oder Literaturnobelpreisträger Günter Grass ebenso wie an Wanderausstellungen und an die „anderen Unterrichtsstunden“ in Schulen und Exkursionen zu den Erinnerungsorten.
Am 3. Mai 2006 konnte sich Hugo Rübesamen mit seinen Mitstreitern über einen neu errichten Gedenkort bei Groß Schwansee freuen, der einst in den 1950er Jahren in der damaligen Grenzregion geschleift wurde. Die 407 Cap-Arcona-Opfer wurden nach Grevesmühlen auf die 1957 neugestaltete würdige Gedenkstätte auf dem Tannenberg umgebettet. Der Gedenkort bei Groß Schwansee erinnert heute an die zirka 3.000 Cap-Arcona-Opfer für die es keine Grabstätte gibt und deren Grab die Ostsee geblieben ist.
In den letzten vier Jahren ist eine Fahrradtour auf dem Weg, zu einer traditionellen Veranstaltung zu einer neuen und zeitgemäßen Form der Erinnerungsarbeit zu werden. Diese Gedenktour verbindet die Ehrenmale in Grevesmühlen und Groß Schwansee. „Somit wird eine symbolische Brücke zwischen diesen historischen Orten geschlagen und den Opfern der Cap-Arcona-Katastrophe gedacht“, fasst Hugo Rübesamen zusammen. Er hofft, „dass auch in diesem Jahr viele Teilnehmer verschiedener Generationen aus unserer und anderen Regionen und Städten sich auf den Weg machen, um an die Cap-Arcona-Opfer zu erinnern und ihrer zu gedenken, ihr Leben zu würdigen und die Lebenden zu mahnen.“
Kontakt:Dr. Peter Neichel
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