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Deutschland Landwirtschaft Pressemitteilung
Kanadischer Gentechnikgegner kommt nach Mecklenburg-Vorpommern
Percy Schmeiser besucht Schwerin
Gen-Raps-Anbau macht in Kanada Bio-Raps-Anbau unmöglich
Redaktion: BUND Mecklenburg-Vorpommern
Eingestellt am  15.04.2010 Aktualitätsende 21.04.2010
Dieser Beitrag kann im vollem Umfang kostenlos und frei genutzt werden, wenn www.german-circle.de als Quelle genannt wird.
Schwerin/gc/bund. Percy Schmeiser, kanadischer Farmer, Gentechnikgegner und alternativer Nobelpreisträger 2007 kommt auf Einladung des BUND-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch, 21. April 2010 nach Schwerin. Die öffentliche Veranstaltung findet um 19.30 Uhr im Kino 4 des Capitols in Schwerin, Wismarsche Straße 126 statt. Dr. Burkhard Roloff vom BUND Landesverband und Organisator der Veranstaltung in Schwerin: „Wir freuen uns sehr, dass sich der für seinen Kampf für eine gentechnikfreie Landwirtschaft 2007 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnete Percy Schmeiser ins Ehrenbuch der Stadt Schwerin eintragen darf. Das ist ein klares Bekenntnis der Landeshauptstadt für eine gentechnikfreie Landwirtschaft. Während der öffentlichen Abendveranstaltung wird Percy Schmeiser berichten, welche Folgen der Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen für die Bauern, die Imker und die Landwirtschaft hat, welche Ziele multinationale Konzerne mit der Gentechnik verfolgen und wie sein Widerstand gegen den Agrochemie- und Gentechnik-Konzern MONSANTO letztendlich erfolgreich war.“

Die Konsequenzen aus Schmeisers Widerstand für Mecklenburg-Vorpommern und Deutschland erläutert Roloff wie folgt: „Der großflächige Anbau von gentechnisch verändertem Soja und Mais hat in Kanada und Nordamerika dramatisch bewiesen, dass es keine Koexistenz, das heißt, dass es kein gleichzeitiges Nebeneinander von Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik gibt! Der Anbau von Bio-Raps ist in Kanada durch die vollständige Kontamination mit Gen-Raps unmöglich geworden und der Export von kanadischem Bienenhonig ist zusammengebrochen.“

Das Programm am 21. April 2010
14 Uhr: Eintrag ins Ehrenbuch der Stadt im Alten Ratssaal im Rathaus
18.30 Uhr: Pressegespräch mit Percy Schmeiser im Forum des Willy Brandt  Hauses, Wismarsche Straße 152
19.30 Uhr: Begrüßung durch Dr. Burkhard Roloff, BUND-Landesverband
19.40 Uhr: Kurzfilm über Percy und Louise Schmeiser
19.50 Uhr: Ansprache von Percy Schmeiser
20.50 Uhr: Podiumsdiskussion mit Percy Schmeiser, Ulrich Söffker,    Landesgeschäftsführer Bündnis 90/Die Grünen und Christian Schmidt, Verein für eine gentechnikfreie Gastronomie e.V. Moderation und Übersetzung: Bernward Geier (COLABORA)
21.30 Uhr: Ende der Veranstaltung

Hintergrund
Schmeisers Großeltern wanderten von Bayern (Rosenheim) nach Kanada aus und ließen sich dort als Landwirte nieder. Percy Schmeiser betreibt auf der geerbten, 600 Hektar großen Farm seit knapp 60 Jahren Landwirtschaft, vor rund 40 Jahren spezialisierte er sich auf die Zucht und den Anbau von Raps und entwickelte Sorten, die speziell an die regionalen Bedingungen angepasst waren. Er war lange Bürgermeister (1966 - 1983) und auch von 1967 - 1971 Abgeordneter im Parlament der Provinz.

Im Jahr 1997 wurden auf Schmeisers Land gentechnisch veränderte „Round-up-Ready“-Rapspflanzen des Agrochemie-Konzerns Monsanto gefunden. Die Samen wurden durch den Wind vom Feld eines benachbarten Bauern oder von einem vorbeifahrenden Lkw vertragen. Dieser Round-up-Ready Raps hat sich bei Schmeisers auf den Feldern vermehrt, woraufhin Schmeiser im Folgejahr , als erneut GVO-Raps auf Schmeisers Feldern nachgewiesen wurde, vom Herstellerkonzern wegen Patenverletzung verklagt wurde.

Der Rechtsstreit zog sich über sieben Jahre hin. Die 2004 gefallene höchstrichterliche Entscheidung legte dem Landwirt keine Lizenzzahlungen und keinen Strafschadensersatz auf, da er nicht von den besonderen Eigenschaften der Round-up-resistenten Rapssorte profitiert hatte, hielt aber fest, dass er prinzipiell nicht das Recht hatte, die patentierte Sorte wissentlich anzubauen, nur weil sie zufällig auf seinem Land aufgetaucht war.

Während dieser Zeit des Rechtsstreits wurde Schmeiser zunehmend bekannt als Symbolfigur und Sprecher im Kampf unabhängiger Landwirte um ihre Rechte und als Verfechter strenger Regulierungen und Haftungspflichten für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen.

Im Oktober 2000 wurde Schmeiser für seinen Einsatz mit dem Mahatma-Gandhi-Award geehrt, 2007 wurde dem Ehepaar Percy und Louise Schmeiser der „Alternative Nobelpreis“ verliehen: „... für ihren Mut bei der Verteidigung der Biodiversität und der Rechte der Landwirte und dafür dass sie die Perversität der gegenwärtigen Auslegung der Patent-Gesetzgebung in Bezug auf die Umwelt und die Moral aufzeigen und anprangern“, so die Begründung der Jury.

In Kooperation mit dem Landesverband Bündnis/Die Grünen und dem Verein für eine gentechnikfreie Gastronomie e.V.

Aussender:
BUND Landesverband
Mecklenburg-Vorpommern
Wismarsche Straße 152
19053 Schwerin
Dr. Burkhard Roloff
Tel.: 0385-52 13 39 13
Fax:  0385-52 13 39 20
burkhard.roloff@bund.net
http://www.bund.net
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